Thomas Fortmann: Symphony No. 2 (Etruria); Robert Nelson: Capriccio for Violin and Orchestra; Peter Lieuwen: Astral Blue; Percy Grainger: A Lincolnshire Posy (orch. by Merlin Patterson); Andrzej Grabiec, Violine, Moores Symphony Orchestra, Franz Anton Krager; 1 CD Metier MSV28554; 2009-13 (70'35) – Rezension von Remy Franck

Zeitgenössische Musik ist heute sehr verschiedenartig, wird aber leider noch immer nicht so anerkannt, und viele Musikliebhaber lehnen global ab, was sie eigentlich nicht kennen, weil sie durch eine bestimmte Richtung abgeschreckt wurden. Dabei entgeht ihnen interessante Musik, wie sie die auf dieser CD zu hören ist.

So ist die halbstündige 2. Symphonie von Thomas Fortmann ein Werk, das in der Nachfolge von verschiedenen Symphonikern des XX. Jahrhunderts zu sehen ist und mit einem ätherischen ersten Satz, der trunkenen Jahrmarktstimmung im zweiten, dem mysteriösen Larghetto und dem tänzerischen und wieder etwas schrägen Schlusssatz durchaus ‘etwas hat’.

Robert Nelsons ‘Capriccio for violin and orchestra’ ist ein weitgehend lyrisches, im Mittelteil etwas lebendigeres, generell aber sehr poetisches Werk, das interessant anzuhören ist.
‘Astral Blue’ von Peter Lieuwen beschreibt die Schönheit irdischer und kosmischer Umgebungen in einer durchaus impressionistischen Weise.

Percy Graingers ‘Lincolnshire Posy’ wurde für Bläserensemble komponiert und ist hier in einer brillanten Orchestrierung von Merlin Patterson zu hören. Grainger selbst griff für dieses Stück auf Volksmelodien zurück. Heraus kam eine bunte Fantasie, die dem Komponisten zufolge in gewisser Weise auch Porträts der Sänger darstellt, die er mit diesen Liedern hörte.

Gespielt wird dieses Programm vom Studentenorchester der ‘Moore’s School of Music’, also der Musikfakultät der ‘University of Houston’. Das Niveau ist hoch, das Engagement groß: mehr kann man nicht verlangen.

Here we have four world premiere recordings of orchestral works, including pieces by American composer Robert Nelson, South African Peter Lieuwen and Swiss Thomas Fortmann, with a new orchestration of Percy Grainger’s Lincolnshire Posy. The appealing music is well played by the student orchestra of the University of Houston.

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