Vincent d'Indy: Médée op.47 + Karadec Suite op.34 + Saugefleurie op. 21; Malmö Symphony Orchestra, Darrell Ang; 1 CD Naxos 8.573858; Aufnahme 08/2017, Veröffentlichung 05/2019 (53'15) – Rezension von Remy Franck

Vincent d’Indys Musik gehört nicht zum gängigen Repertoire, und auf Schallplatten ist sie auch nicht besonders stark vertreten. Allein schon deswegen verdient diese CD Beachtung.

Die Suite Médée stammt aus der Bühnenmusik, die d’Indy 1898 für die Tragödie Médée von Catulle Mendès am Théâtre de la Renaissance in Paris geschrieben hatte. Sarah Bernhardt spielte die Titelrolle. Die Suite ist stimmungsvoll und charakteristisch genug, um sich einem einzuprägen.

Die Karadec-Suite ist ursprünglich ebenfalls eine Bühnenmusik, für die sich der Komponist im französischen Volkslied-Gut inspirierte. In diesem Fall war es die bretonische Musik, die Ideen lieferte. Die Suite dauert ca. 10 Minuten und hat drei Sätze: ein Prélude, ein romantisches Chanson und eine Noce Bretonne (bretonische Hochzeit ). Saugefleurie ist ein opulent romantisches Tongedicht aus dem Jahr 1884.

Dirigent Darrell Ang ist sehr erfolgreich im Ausbalancieren von Texturen, um eine Verdickung des Klangs zu vermeiden, während sein Sinn für Linienführung und Phrasierung das Orchester aus Malmö zu einem idiomatischen Musizieren führt. Das insgesamt etwas kurze Programm wird spannungsvoll und atmosphärisch so dargeboten, dass sich der Hörer daran durchgehend und ohne Einschränkung erfreuen kann.

With two suites from incidental music composed by Vincent d’Indy and one tone poem, the rather short program is truly attractive, especially since Darrell Ang is very successful in balancing textures to avoid thickening the sound. On the other hand, his sense of line and phrasing leads the Malmö orchestra to idiomatic music-making. Very enjoyable.

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