Dmitri Shostakovich: Konzert Nr. 1 für Klavier, Trompete und Streicher + Symphonie Nr. 9; Martha Argerich, Klavier, Jakub Waszczeniuka, Trompete, Sinfonia Varsovia, Alexandre Rabinovitch; 1 CD Fryderyk Chopin Institute NIFCCD 053; Liveaufnahme 08/2006, Veröffentlichung 11/2017 (54'10) – Rezension von Remy Franck

Martha Argerich ist nicht nur Pianistin, sie ist auch sozial engagiert. Sie unterstützt immer wieder den als Komponist und Dirigent weitgehend erfolglosen Alexandre Rabinovitch-Barakovsky und lässt sich für gewisse Konzerte nur mit ihm im Doppelpack verpflichten. Das hat schon zu absolut horrenden Situationen geführt, und so manches Konzert wurde nur gerettet, weil das Orchester gut genug war, um sich von Rabinovitchs Gefuchtel nicht irreführen zu lassen.

Shostakovichs Symphonie Nr. 9 dirigiert er, wie man das bei ihm gewöhnt ist, im Rausch der Windmühlen (seine lange Arme erinnern immer daran) und ohne die geringste künstlerische Vision. Shostakovichs Symphonie wird zur Filmmusik im schlechten Hollywood-Stil.

Das Erste Klavierkonzert wird zwar vom Chef-Ersatz nicht verstanden und klappt auch nicht wirklich, aber Argerich spielt brillant und virtuos. Im Sturm des statutlosen Dirigenten bleibt das Ganze ziemlich wischiwaschi. Warum wurde dieses Konzert auch noch veröffentlicht? Hätte es nicht genügt, dass das Publikum in Warschau damit bestraft wurde?

When Martha Argerich decides to give Alexander Rabinovitch the possibility to earn some money, the orchestral part of the performance is generally largely unsatisfying. This release is further evidence. Argerich certainly is a brilliant performer here, but neither the incongruous Concerto nor the Hollywood-style Ninth Symphony are convincing.

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