Felix Mendelssohn Bartholdy: Violinkonzert op. 64; Piotr Tchaikovsky: Violinkonzert op. 35; Arabella Steinbacher, Violine, Orchestre de la Suisse Romande, Charles Dutoit; 1 SACD Pentatone 5186 504; 09/14 (68’14) -Rezension von Alain Steffen

Arabella Steinbacher gehört zu den wenigen Violinisten, die wirklich auf Weltniveau spielen. Spieltechnisch sind ihre Interpretationen der beliebten Violinkonzerte von Mendelssohn und Tchaikovsky eine Wucht. Die Bogenführung ist mühelos, und mit ihrer makellosen Technik scheint Steinbacher die Noten quasi aus der Partitur zu lösen und sie in den Himmel zu werfen. Jede Nuance, jedes Tempo und vor allem jede Phrasierung, ob jetzt bei Mendelssohn oder bei Tschaikowsky, gelingen ihr mit einer atemberaubenden Natürlichkeit. Nichts wirkt recherchiert, aufgesetzt oder plakativ. Ihr Spiel beeindruckt durch eine perfekte Balance zwischen spieltechnischer Überlegenheit und einer durch und durch musikantischen Interpretation. Steinbacher spielt im Sinne der großen klassischen Tradition, dafür aber sehr direkt, unmittelbar und akzentreich.

Leider enttäuscht der Klang der Aufnahme. Steinbachers Violine ist enorm präsent, und das Spiel von einer erstaunlichen Klarheit. Das ‘Orchestre de la Suisse Romande’ wirkt dagegen distanziert, farblos und eindimensional. Das liegt aber nicht an dem durchwegs spannenden Dirigat von Charles Dutoit, sondern vor allem einer mangelhaften Klangabmischung der von uns gehörten Stereofassung. Wegen Arabella Steinbacher ist die CD trotz allem empfehlenswert.

Arabella Steinbacher’s playing is just amazing, technically flawless and, at the same time, very natural. In this not so well balanced recording her violin is put forwards and, unfortunately, there is a gap between her and the orchestra.

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