Johannes Brahms: Konzert für Violine, Cello & Orchester h-moll op. 102; Robert Schumann: Violinkonzert d-moll WoO 1; Antje Weithaas, Violine, Maximilian Hornung, Cello, NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze; 1 CD cpo 555 172-2; Aufnahme 03/2017, Veröffentlichung 09/2019 (62'25) – Rezension von Uwe Krusch

Zwei Komponisten, die sich gegenseitig schätzten und miteinander befreundet waren, die beide Clara Schumann verehrten und ihre Violinwerke für Joseph Joachim schrieben, werden auf dieser CD verbunden.

Die andere Klammer ist hier die Geigerin, Antje Weithaas. Sie hat eine sehr persönliche Herangehensweise bei allem, was sie musikalisch zeigt. Das überträgt sich schon auf die eröffnende Orchestereinleitung des Konzerts von Robert Schumann. Üblicherweise wird diese sehr pastos und dick aufgetragen. Hier tritt das Konzert aber eher lyrisch und sinnlich auf die Bühne, was sich im Spiel von Weithaas wiederfindet. Diese Herangehensweise bietet sie nicht nur im Violinkonzert, sondern ebenfalls im Doppelkonzert vom Brahms. Dabei wird sie von Maximilian Hornung unterstützt, der sich dieser Lesart anschließt. Dass diese beiden etablierten Künstler eine überzeugende Deutung gestalten, die nicht auf pure Kraft, sondern auf detailreiche Durchleuchtung abstellt, überrascht nicht. Sie spielen mit durchgehend schöner Gestaltung. Dies kommt insbesondere den langsamen Sätzen und gesanglichen Passagen zugute.

Die NDR Radiophilharmonie unter ihrem Chefdirigenten Andrew Manze gibt die orchestralen Zutaten hinzu. Sie stellen sich auf die Interpretationen der Solisten ein und so wirkt die ganze CD wie aus einem Guss.

Antje Weithaas is known for very personal interpretations. In Schumann’s Concerto her playing is lyrical and sensual. Her account of the Brahms Double Concerto is no different. Here she has Maximilian Hornung as partner, who shares her reading. Both present a convincing, very detailed and transparent performance.
The NDR Radiophilharmonie under its chief conductor Andrew Manze support the soloists with a well-adapted performance. Thus we hear very homogeneous versions of both concertos.

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