Anthony Girard: Les Quatre Saisons, 4 Capricen für Violine + L’Etoile Aldébaran für 2 Violinen + Lucky Ways, 4 Etuden für Violine + Partons à mon âme, Caprice für Violine; Jean Luc Richardoz, Patricia Reibaud, Violine; 1 CD Azur Classical AZC 148; Aufnahme 04/2014; Veröffentlichung 11/2019 (56'21) – Rezension von Uwe Krusch

Der französische Komponist Anthony Girard wurde 1959 in New York geboren. Er studierte in Paris, wo er fünf Erste Preise, einen auch für Komposition, erhielt. Nach mehreren Preisen ist er seit 2009 für Orchestrierung und Musikanalyse am Conservatoire Régional in Paris und seit 2012 für Orchestrierung am Conservatoire National engagiert.

Sein Stil ist nahe an der französischen Musik der vergangenen Dekaden, leugnet aber keineswegs die Einflüsse aus außereuropäischen Regionen. Ebenso hat die Mystik ihn gefasst, so dass er auch daraus Inspirationen zieht. Die vorliegende Aufnahme zeigt einen Ausschnitt seines bisherigen Kompendiums aus rund 150 Werken, nämlich die für eine oder zwei Violinen. Die vier erstmals aufgezeichneten Werke tragen jeweils Widmungen und die vier Jahreszeiten sind zu drei Viertel für und mit dem Interpreten Jean Luc Richardoz entstanden.

Die vier poetischen Bezugspunkte bei den Jahreszeiten sind zugleich Markierungen für die Jahreszeiten, wie der Fluss im Frühling für die Erneuerung steht. Im Stern Aldebaran wendet er sich an zwei Geiger, die beide die Astronomie lieben. Die fröhlichen Wege sind einerseits Etuden mit durchgehender Tonart, aber auch lebensbejahende, nach vorne schauende Aufführungswerke. Eine insgesamt positive Stimmung ist auch Partons à mon âme eigen.

Insbesondere Jean-Luc Richardoz, der mit dem Komponisten intensiv verbunden ist, fühlt sich in dieser Musik zuhause und kann sie ohne Fehl und Tadel umsetzen. Für L‘Etoile Aldebaran gesellt sich Patricia Reibaud so geschmeidig hinzu, dass man die beiden Solisten wie einen hört.

French composer Anthony Girard was born in New York in 1959. He studied in Paris, where he received five First Prizes, one for composition. His style is close to the French music of the past decades, but by no means denies the influences of non-European regions. Some inspiration also comes from mysticism. This recording comprises works for one or two violins in premiere recordings. Three of the for pieces were written for Jean Luc Richardoz. He is intensively connected with the composer and feels at home in this music which he plays flawlessly. For L’Etoile Aldebaran, Patricia Reibaud joins so smoothly that the two soloists seem to melt in one.

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