Die Geigerin Anne-Sophie Mutter hat sich für die Lehrbeauftragte der deutschen Musikhochschulen stark gemacht, nachdem diese für den 6. November einen Aktionstag in ganz Deutschland angekündigt haben, um auf ihre prekäre Situation aufmerksam zu machen. « Die finanzielle, rechtliche und soziale Lage der Lehrbeauftragten muss sich endlich verbessern. Mit ihren Aktionen wollen die Betroffenen die Politik und die Hochschulen zum Handeln bewegen“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung e.V. (DOV).
In einer gemeinsamen Resolution, die am Aktionstag bundesweit verbreitet wird, fordern die Lehrbeauftragten die Schaffung sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse,
die Anpassung der Stundensätze für Lehrbeauftragte an die Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst sowie mehr Wahl- und Mitbestimmungsrechte. Darüber hinaus müsse die Grundfinanzierung der Hochschulen entsprechend aufgestockt werden.
Zum bundesweiten Aktionstag am 6. November rufen die DOV und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gemeinsam mit den Bundeskonferenzen der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen und der Sprachlehrbeauftragten an Hochschulen (bklm, bksl) auf. Die Aktionen reichen von Kundgebungen bis zur Übergabe von Forderungen an die zuständigen Landespolitiker und Landespolitikerinnen.
Die bundesweit mehr als 85.000 Lehrbeauftragten leisten in der Lehre die gleiche Arbeit wie ihre fest angestellten Kollegen und Kolleginnen, erzielen jedoch nur einen Bruchteil von deren Einkommen. Ohne Lehrbeauftragte würde der Lehrbetrieb an vielen Hochschulen zusammenbrechen.