Wegen ihrer Kritik an Putins barbarischem Angriffskrieg kündigte das Opernhaus im sibirischen Nowosibirsk die Absage eines für den 2. Juni geplanten Konzerts der in Wien lebenden Sopranistin Anna Netrebko an. In der zum Regime des Diktators gleichgeschalteten Mitteilung heuchelte das Opernhaus: « In Europa zu leben und die Möglichkeit zu haben, in europäischen Konzertsälen aufzutreten, hat sich (für sie) als wichtiger erwiesen als das Schicksal des Heimatlandes. Wir sollten keine Angst vor kulturellen Figuren haben, die ihrem Heimatland den Rücken kehren. Unser Land ist reich an Talenten und die Idole von gestern werden durch andere mit einer klaren staatsbürgerlichen Haltung ersetzt werden. » Klartext: Nur Putin-Befürworter dürfen auftreten.

Derweil hat die Metropolitan Opera wissen lassen, dass Netrebko auch dort weiterhin unerwünscht ist. Für viele kommt in der Tat Netrebkos Anitkriegsaussage zu spät und sie erscheint vielen als opportunistisch und nicht ehrlich, zumal die Sängerin sagt, ihre Haltung sei missverstanden worden. Diese Haltung aber war ein klares Bekenntnis zu den russischen Separatisten in der Ukraine, die sie mit Geld unterstützte und eine klare Unterstützung von Putin, zu dessen Förderern sie erwiesenermaßen zählte, obwohl sie das abstreitet.

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