Aimer et mourir, Danses et mélodies; Maurice Ravel: Daphnis & Chloé-Suite Nr. 2 + Valses nobles et sentimentales; Henri Duparc: L'Invitation au voyage + Au pays où se fait la guerre + Chanson triste + Phidyle + Aux étoiles; Magdalena Kozena, Mezzosopran, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Robin Ticciati; 1 CD Linn CKD 610; Aufnahme 12/2017, Veröffentlichung 08/2018 (60'27) - Rezension von Remy Franck

Eine höchst brillante, spannend pulsierende und energetische sowie gleichzeitig auch sensibel ausgeformte Aufführung der 2. Suite aus Ravels ‘Daphnis et Chloé’ begeistert durch das großartige Farbenspiel, das Robin Ticciati im Deutschen Symphonie-Orchester Berlin inszeniert.

Magdalena Kozena singt die vier im Programm figurierenden Lieder von Henri Duparc, wie man es bei ihr erwarten konnte. Ihr immer etwas kühles und metallisch schimmerndes Timbre verbindet sie mit Grandeur, so dass

es den Duparc-Kompositionen letztlich an Ausdrucksvielfalt und an einem dramatischen Impuls fehlt, der nicht so routiniert-vorbereitet wirken würde, wie bei Kozena.

In Maurice Ravels ‘Valses nobles et sentimentales’ geht es Ticciati nicht besser als so manchen anderen Dirigenten. Er scheitert! Im ersten Stück nimmt er uns mit auf einen Jahrmarkt, in anderen bleibt die Musik flach und uninspiriert. Wer hören will, was klanglich wirklich aus diesen Walzern herauszuholen ist, sollte zur Aufnahme von Yannick Nézet-Séguin mit dem Orchester aus Rotterdam greifen, die bei Warner erhältlich ist.

Sehr schön, fein nuanciert und gefühlsvoll ausgelotet gelingt Ticciati das kurze Stück ‘Aux Etoiles’ von Henri Duparc, so dass letztlich Anfang und Ende der CD ganz wertvoll sind, der Rest aber nicht.

A brilliant performance of Ravel’s second Daphnis & Chloé Suite as well as a finely nuanced and delicate version of Duparc’s Aux Etoiles face an unsatisfying account of Duparc melodies by the ever too steely voice of Magdalena Kozena and an uninspired version of Ravel’s Valses nobles et sentimentales.

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