Sibelius: Violinkonzert op. 47; Barber: Violinkonzert op. 14; Beethoven: Violinkonzert op. 61; Mendelssohn: Violinkonzert op. 64 + Auf Flügeln des Gesanges op. 34 Nr. 2; Tchaikovsky: Violinkonzert op. 35; Wieniawski: Violinkonzerte Nr. 1 & 2; Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 7 für Violine & Klavier; Chopin: Nocturnes D-Dur op. 27 Nr. 2 & cis-moll op. posth. für Violine & Klavier; Schubert: Ave Maria für Violine & Klavier; Kreisler: Tambourin chinois; Sarasate: Introduction & Tarantelle op. 43 + Malaguena; Brustad: The Troll's Windmill für Violine solo; Benjamin: Santo Domingo + Jamaican Rumba; Camilla Wicks, Violine, Michele Cooker, Robert Levin, Horace Martinez, Klavier, Danish State Symphony Orchestra, New York Philharmonic Orchestra, Stockholm Radio Symphony Orchestra, Hollywood Bowl Orchestra, Fritz Busch, Sixten Ehrling, William Steinberg, Leopold Stokowski, Bruno Walter; 4 CDs Profil PH18095; Aufnahmen 1946-1960 (und unbekannten Datums); Veröffentlichung 10/2018 (51'49 + 69:37 + 50:41 + 61:35) – Rezension von Uwe Krusch

Die nunmehr im zehnten Lebensjahrzehnt in Florida wohnende amerikanische Geigerin Camilla Wicks galt als Wunderkind. Sie war eine der ersten Geigerin mit Weltgeltung, trat aber insbesondere in den USA auf, absolvierte aber auch Europatourneen. Bei den Violinkonzerten arbeitet sie mit bekannten Ensembles und renommierten Dirigenten zusammen, wie auch die vorgelegten Aufnahmen bestätigen.

Schwerpunkte ihrer Tätigkeit waren Werke des 19. Jahrhunderts und moderne Werke. Ihre Interpretation des Konzertes von Sibelius wurde selbst vom Komponisten außerordentlich geschätzt, was man bei der Aufnahme nachvollziehen kann. Andere Werke wie das Konzert von Tchaikovsky gelingen nicht so überzeugend, auch auf Seiten des Orchesters. Das erste Konzert von Wieniawski wurde leider nur mit Klavier eingespielt. Die anderen Konzerte gefallen, ohne musikalisch neue Sichten zu bieten.

Von ihren Kammermusikdarbietungen werden nur kleine Werke, also Zugaben, vorgestellt, keine Sonaten. Neben den für heutige Ohren etwas kitschigen ‘Ave Maria’ und ‘Auf Flügeln des Gesangs’ sind dies auch weniger bekannte Werke wie die von Brustad, Scarlatescu und Arthur Benjamin. Zumeist ist sie mit Horace Martinez zu hören, gelegentlich wird sie aber von anderen Pianisten begleitet.

Diese Kollektion von vier Scheiben ist sicherlich eine vielschichtige Sammlung der Violinliteratur, richtet sich aber eher an diejenigen, die ein besonderes Interesse an der Violine haben. Interessant ist auch noch, dass Wicks anfangs die Stradivari ‘Duke of Cambridge’ spielte und nach ihrer Familienpause ab den 1960-er Jahren von Ruggiero Ricci eine moderne australische Geige nach dem Vorbild seiner Guarneri del Jesu von dem Geigenbauer Arthur Smith aus Sydney erhielt und spielte.

Die Aufnahmen zeigen teilweise Alterungsspuren im Klang, ohne deswegen anstrengend zu sein.

American violinist Camilla Wicks was particularly known in the US, but a little also in Europe. Her focus was on the 19. Century concertos and modern music. This four-disc collection presents recordings of concertos, including her famous interpretation of the Sibelius, and small chamber works. The interpretations diverge in quality of playing and recorded sound.

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