Music of the Americas; Silvestre Revueltas: Sensemaya; Leonard Bernstein: Symphonische Tänze aus West Side Story; Astor Piazzolla: Tangazo; George Gershwin: An American in Paris; Houston Symphony Orchestra, Andres Orozco-Estrada; 1 SACD Pentatone PTC 5186192017; Aufnahme 2017, Veröffentlichung 02/2018 (65'42) – Rezension von Remy Franck

Silvestre Revueltas’ Tondichtung über das Todesritual für eine Schlange, ‘Sensemaya’, wird auf dieser SACD ungemein kraftvoll dargeboten. Orozco-Estrada betont das Rituelle dieser Musik und gibt ihr damit etwas wirklich Authentisches, Ursprüngliches und Bodenverhaftetes.

Von Leonard Bernsteins ‘Symphonic Dances’ macht er nicht nur eine weitere Aufnahme. Wäre dem so, lohnte es sich nicht, ein Wort darüber zu verlieren. Interessant ist diese Einspielung, weil der Dirigent zeigt, dass Bernstein eben nicht nur aus Rhythmus besteht. Das teils sehr entspannte, fast romantisierende, teils aber auch elanhafte Musizieren ist sehr differenzierend und setzt mehr auf Stimmungen als auf Rhythmus und Impetus.

Sehr atmosphärisch ist auch Piazzollas ‘Tangazo’, während ‘An American in Paris’ ebenfalls zu einem großen klanglichen Fotoalbum wird. Die Bilder und Stimmungen, die der Dirigent evoziert und die Art und Weise, wie er das im Orchester erreicht, zwingen uns, dieses so bekannte Stücke neu zu hören und so manches zu entdecken, was sonst ‘nur so’ vorbeiläuft.

This program with music by Revueltas, Bernstein, Piazzolla and Gershwin is played very atmospherically, since Orozco-Estrada is not so much caring for dazzling rhythms, but rather for colours and characterisation of the four scores. The very episodic reading of An American in Paris looks like a sound photo album.

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