Wolfgang Rihm: Duo-Konzert für Violine, Cello und Orchester (2015); Johannes Brahms: Konzert für Violine, Cello und Orchester op. 102; John Harbison: Doppelkonzert, zum Andenken an Roman Totenberg (2010); Mira Wang, Violine, Jan Vogler, Cello, Royal Scottish National Orchestra, Peter Oundjian; 1 CD Sony Classical 19075836752; Aufnahme 2017, Veröffentlichung 05/2018 (77'34) – Rezension von Remy Franck

Das Ehepartner Mira Wang (Violine) und Jan Vogler (Violoncello) spielen Doppelkonzerte von Johannes Brahms, Wolfgang Rihm und John Harbison. Die beiden zeitgenössischen Werke haben die zwei Musiker selber uraufgeführt, Harbisons Doppelkonzert in Boston am 8. April 2010, Rihms ‘Duo Concerto’ 2015 in der ‘Carnegie Hall’ in New York.

Das letztgenannte Werk ist ein ruhiges, fein ziseliertes, beide Instrumente mit dem Orchester verflechtendes Stück von 23 Minuten. Es wird hier sehr stimmungsvoll, verinnerlicht und über weite Strecken reflektiv dargeboten.

Das Brahms-Doppelkonzert steht auf der CD zwischen den beiden modernen Werken. Die Interpretation ist ausgewogen, stilvoll und gepflegt, in allen Hinsichten zurückhaltend.

John Harbison widmete sein Doppelkonzert zwei Jahre nach der Uraufführung dem 2012 verstorbenen polnisch-amerikanischen Geiger Roman Totenberg, der Mira Wangs Lehrer und Mentor war.

Der erste Satz wirkt, wie gefordert, ‘un poco inquieto’. Es folgt ein ruhiges Notturno, danach ein etwas nervöses Finale. Das Werk wird von den Solisten hervorragend gespielt.

Problematisch ist, vor allem in den Kompositionen von Brahms und Harbison, das unpräzise, hallige und höhenbetonte Klangbild, das in die Tiefe, aber nicht in die Breite angelegt ist. Es bereitet dem Hörer wenig Freude.

Jan Vogler’s and Mira Wang’s new CD deserves attention due to the two contemporary Double Concertos by Harbison and Rihm, although the recorded sound is not very satisfactory.

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