Albert Lortzing: Zum Groß-Admiral; Anett Fritsch, Julia Sophie Wagner, Bernhard Berchtold, Lavinia Dames, Jonathan Michie, Martin Blasius, Münchner Rundfunkorchester, Ulf Schirmer; 2 CDs cpo 555133-2; Aufnahme 11.2019, Veröffentlichung 06.2022 (143'21) - Rezension von Remy Franck

Im Dezember Jahres 1847 wurde Lortzings zwanzigstes Bühnenmusikwerk, Zum Groß-Admiral, in Leipzig uraufgeführt. Die komische Oper fußt auf einem Lustspiel von Alexander Duval, Heinrich V. Jugendjahre, übersetzt von August Wilhelm Iffland. Man braucht nur die erste halbe Stunde der Musik gehört zu haben, um zu mutmaßen, dass es sich bei diesem Werk nicht um ein herausragendes Meisterwerk handelt. Auf der Webseite des Komponisten findet sich auch prompt die Bestätigung und sogar eine Erklärung für diesen Tiefflug: « Die mit immer größerer Wucht heranstürmende Masse der gewöhnlichsten Sorgen für Leib und Leben hatten den befruchtenden Blütenstaub seines Lebens, den frischen Humor, hinweggeweht. Die Erfindungskraft des Komponisten geriet in Verfall; harmlose, aber auch kraftlose Späße und Scherze traten an die Stelle jener ursprünglichen Komik; an Stelle des Prinzips aus sich selbst heraus Leben erzeugender Situationen trat die bloße Routine und der früher so reiche Melodienborn war versiecht. »

Es ist also mehr als nur verständlich, dass diese Oper keinen Erfolg hatte, und die konzertante Wiederbelebung in München wird daran nichts ändern. Der Aufnahme mit durchaus guten musikalischen Leistungen kann man daher gerade mal einen dokumentarischen Wert beimessen.

In December 1847, Lortzing’s twentieth stage music work, Zum Großadmiral, was premiered in Leipzig. The comic opera is based on a comedy by Alexander Duval, Heinrich V. Jugendjahre, translated by August Wilhelm Iffland. One need only have heard the first half hour of music to surmise that this work is not an outstanding masterpiece. On the composer’s website there is also prompt confirmation and even an explanation for this: « The mass of the most ordinary concerns for life and limb, rushing in with ever greater force, had blown away the fertilizing pollen of his life, the fresh humor. The composer’s power of invention fell into decay; harmless, but also powerless jokes and jests took the place of that original comedy; the principle of situations generating life out of themselves was replaced by mere routine, and the melodic nap, formerly so rich, had dried up. »
So it is more than understandable that this opera was not a success, and the concert revival in Munich will not change that. The recording, with quite good musical performances, can therefore be attributed just a documentary value.

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