Variationen und Fuge über ein Thema von Händel op. 24 - Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 9 + Variationen über ein eigenes Thema op. 21 Nr. 1 + Chaconne von J.S. Bach + für die linke Hand allein bearbeitet, Studien für Pianoforte, Nr. 5 Anh. 1a/1 + Vier Balladen op. 10 + Zwei Rhapsodien op. 79 + Walzer op. 39 + Klavierstücke op. 76 (Intermezzi Nrn 4,6,7) + Fantasien op. 116 (Nrn. 2,4,5,6) + Drei Intermezzi op. 117 + Klavierstücke op. 118, Nr. 2 Intermezzo A-Dur, Nr. 6 Intermezzo es-Moll + Klavierstücke op. 119, Nr. 1 Intermezzo h-Moll. Adagio; Jimin Oh-Havenith, Klavier; # Audite 21.467; Aufnahme 11.2024, Veröffentlichung 07.11.2025 (210') - Rezension von Remy Franck ** (For English please scroll down)

Jimin Oh-Havenith nimmt uns mit auf eine wunderschöne Reise durch das Schaffen von Johannes Brahms. Sie beweist dabei eine seltene Sensibilität. Nichts klingt aufgesetzt, aber alle Nuancen werden aufs Feinste wiedergegeben.

Überzeugend sind die Variationen, in denen sie jeder ihre Farbe, ihr Gewicht und ihre fein herausgeschälte Struktur gibt. Exzellent sind ihre Interpretationen der Balladen. Nie verliert sie sich in Details, sie spielt immer mit dem Ganzen vor Auge und schafft mit klug aufgebauten Melodiebögen, mit subtilen Differenzierungen und sensiblen Klangeinfärbungen eine Atmosphäre, die dem Werk völlig gerecht wird.

Bei den Klavierstücken op. 76, die oft in ernsten bis langweiligen Interpretationen zu hören sind, gibt es keine Zurückhaltung: O-Havenith erfrischt diese Musik ebenso wie sie den Walzern viel Schwung verleiht.

In den späten Stücken, die keineswegs abgeklärt klingen, gefallen die interessanten Farbunterschiede, die die Musik sehr bewegend werden lassen.

Jimin Oh-Havenith takes us on a wonderful journey through the works of Johannes Brahms. She demonstrates a rare sensitivity. Nothing sounds artificial, but all the nuances are reproduced in the finest detail.

The variations are very convincing. She gives each one its color, its weight and its delicately exfoliated structure. Her interpretations of the Ballads are excellent. She never loses herself in details, she always plays with the whole in mind and creates an atmosphere that does full justice to the work with cleverly constructed melodic arcs, subtle differentiations, and sensitive sound colorations.

Often heard in serious and sometimes boring interpretations, the Piano Pieces Op. 76 show no restraint: O-Havenith breathes new life into this music and brings a lot of verve to the waltzes. In the late pieces, which by no means sound serene, the interesting differences in color are pleasing and make the music very moving.

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