
Pavel Haas wurde wie viele tschechisch-jüdische Komponisten von den Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern ermordet. Seit den 90-er Jahren erlebt auch seine Musik eine späte Rehabilitation.
Der Schüler von Leos Janacek schrieb das Bläserquintett 1929, sein erster internationaler Erfolg. Haas gelang es, thematisch mährische Volksmelodien, melodisch Synagogengesänge und wie die Nachkriegsmoderne in Europa polyrhythmische Strukturen zu verbinden und dabei die Satztechnik zu beherrschen und aus der Vermengung dieser Stile ein eigentümliches Ganzes zu formen. Ebenfalls bemerkenswert sind die Satzüberschriften, die mit ihrer Plastizität dem Werk eine theatralische Komponente verleihen.
Das Alinde Quintet besteht aus tschechischen Musikern, die an verschiedenen Orten in Europa ausgebildet wurden. Im Rahmen des Internationalen Musikwettbewerb der ARD hat es im Vorjahr den ersten Preis gewonnen. Der Konzertmitschnitt davon belegt die hohe interpretatorische Kompetenz des Ensembles, das sich in einer ausgefeilten technischen Auseinandersetzung mit dem Stück ebenso äußert wie in einer differenziert aufmerksamen musikalischen Deutung des Werkes. Die Ebenen der Komposition werden mit Verve und Stilsicherheit herausgehoben.
Like many Czech-Jewish composers, Pavel Haas was exterminated by the National Socialists in the concentration camps. Since the 1990s, his music has also experienced a late rehabilitation. The pupil of Leos Janacek wrote the Wind Quintet in 1929, his first international success. Haas succeeded in thematically combining Moravian folk melodies, melodically synagogue chants and, like post-war modernism in Europe, polyrhythmic structures, while mastering the compositional technique and forming a peculiar whole from the blending of these styles. Also noteworthy are the movement headings, whose plasticity lends the work a theatrical component.
The Alinde Quintet consists of Czech musicians who were trained in various places in Europe. Last year, it won first prize in the ARD International Music Competition. The concert recording demonstrates the ensemble’s high level of interpretative competence, which is expressed in a sophisticated technical approach to the piece as well as in a differentiated and attentive musical interpretation of the work. The levels of the composition are emphasized with verve and stylistic confidence.