
Johanna Doderer möchte mit ihrer Musik Menschen auch ein wenig glücklicher machen. Dabei war ihr die zeitgenössische Musik oft zu kopflastig. Ihr fehlte die Sinnlichkeit. Dieses Manko aus ihrer Sicht behebt sie, indem sie ‘gute Melodien’ schreibt und auch Tonalität zulässt. Inzwischen pendelt das Empfinden wieder etwas zurück, so dass auch verbindend dazu moderne Tonsprache für sie möglich wird.
Ihr Bläserquintett in einem Satz entwickelt in knapp zehn Minuten ausgehend von einem einsamen Flötensolo einen rasanten und quirligen Spiralnebel der fünf Stimmen, der neben den melodisch schönen Momenten, die der Natur abgelauscht sein mögen, moderne fordernde Klangarrangements, deren Intensität Hörer zugleich abschrecken und auch anzuziehen mag. Es bleibt der Eindruck eines in sich geschlossenen und dem Lauschenden aufgeschlossenen Werkes großer Transparenz und dichter Kommunikation.
Das Quintet Itsuki erhielt beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD für seine Interpretation des Werkes Rauhnacht den Sonderpreis für die beste Interpretation der Auftragskomposition. Folgt man dem Konzertmitschnitt der fünf jungen Musiker, so wird schnell deutlich, warum diese Ehrung getroffen wurde. Ebenso einfühlsam in Bezug auf das Werk wie überzeugend in der Darstellung vermitteln sie dieses Quintett mit Hingabe und technischer Reife. Aus ihrem Spiel ist kein Hinweis zur Herleitung des Werktitels abzuleiten. Weder lassen sich Töne fellbekleideter Dämonen hören noch kirchliche Beweihräucherung, wie sie mit Rauhnächten in Verbindung gebracht werden
Johanna Doderer also wants to make people a little happier with her music. Contemporary music was often too top-heavy for her. It lacked sensuality. In her view, she remedied this shortcoming by writing “good melodies” and also allowing for tonality. In the meantime, her sensibility has returned somewhat, making it possible for her to combine this with a modern tonal language.
Her wind quintet in one movement develops in just under ten minutes, starting from a solitary flute solo, a rapid and lively spiral fog of five voices, which, alongside the melodically beautiful moments that may have been borrowed from nature, creates modern, demanding sound arrangements whose intensity may both deter and attract listeners. What remains is the impression of a self-contained work of great transparency and dense communication that is open to the listener.
The Quintet Itsuki was awarded the special prize for the best interpretation of the commissioned composition at the ARD International Music Competition for its interpretation of the work Rauhnacht. Listening to the concert recording of the five young musicians, it quickly becomes clear why this honor was bestowed. They present this quintet with dedication and technical maturity, as sensitive to the work as they are convincing in their performance. There is no indication of the work’s title from their playing. Neither the sounds of fur-clad demons nor the ecclesiastical adulation associated with Rauhnächte can be heard