
Der 1991 geborene griechische Pianist Konstantinos Destounis beginnt seine Aufnahmen aller Werke von Maurice Ravel mit einer packenden Darbietung von Gaspard de la Nuit. Ondine ist sehr mysteriös und evokativ mit bezaubernd schillernden Farben, die einem wie das Spiel der Sonnenstrahlen unter Wasser vorkommen. Nicht weniger spannend ist Le Gibet, ehe Destounis mit einer sehr persönlich gestalteten Rhythmik dem teuflischen Ritt von Scarbo Ausdruck verleiht.
Sehr stimmungsvoll spielt Destounis die Miroirs, und verpasst es nicht, uns mit einem ganz aparten und fein dosierten Farbenspiel zu begeistern, so in der Barque sur l’océan, wo die Musik auch in die Tiefe des Ozeans eindringt.
In den Valses Nobles bemüht sich Destounis hörbar um eine interessante Klangrecherche, die durch eine sehr persönliche Differenzierung der Walzer zustande kommt.
In der Sonatine nimmt er Ravels Angabe Modéré für den 1. Satz sehr ernst, was zu einer weniger brillanten, aber nicht weniger interessanten Interpretation führt. Ebenso stellt man im Menuett interessante Akzentuierungen fest, die dem Satz einen fast humpelnden Charakter geben. Brillanz ist dann im Animé angesagt.
Sehr persönlich, ohne manieriert oder recherchierend zu klingen geht der Grieche den Tombeau de Couperin an. Die Pavane ist in einer sehr bewegenden, sehr zärtlichen Interpretation zu hören. Die kleineren Werke spielt er allesamt sehr überzeugend, so dass man sagen kann, dass, auch wenn es punktuell noch bessere Interpretationen gibt, jeder mit dieser Gesamtaufnahme der Solowerke von Ravel glücklich werden kann.
Konstantinos Destounis, a Greek pianist born in 1991, begins his recording of Maurice Ravel’s complete works with a gripping performance of Gaspard de la Nuit. Ondine is mysterious and evocative, with iridescent colors that resemble sunlight playing on the water. Le Gibet is equally exciting before Destounis expresses Scarbo’s devilish ride with his own unique rhythm.
Destounis plays Miroirs atmospherically, delighting us with his distinctive, finely balanced use of color. In Barque sur l’océan, for example, the music penetrates the depths of the ocean.
In the Valses nobles, Destounis audibly strives for interesting sound exploration through personal differentiation of the waltzes.
In the Sonatine, he takes Ravel’s Modéré indication for the first movement very seriously, resulting in a less brilliant yet equally interesting interpretation. Similarly, in the Minuet, one notices interesting accents that give the movement an almost limping character. An agreeable brilliance is noted in the Animé.
The Greek pianist approaches the Tombeau de Couperin in a personal way without sounding mannered or overly studied. The Pavane is performed with great emotion and tenderness. He convincingly performs all of the smaller works, so one could say that, while there are better interpretations in some works, everyone will be satisfied with this complete recording of Ravel’s solo works.