Edward Elgar: Streichquartett e-Moll + Carissima - Gabriel Fauré: Streichquartett e-Moll + Préludes op. 103; Eusebius Quartet (Beatrice Philips, Sofia Kolupov, Violine, Adam Newman, Viola, Hannah Sloane, Cello); # Somm SOMMCD 0703; Aufnahme 04.2024; Veröffentlichung 19.05.2025 (67'17) – Rezension von Uwe Krusch ** (For English please scroll down)

Das Eusebius Quartett wurde 2016 in London aus der Leidenschaft für die Musik für diese Besetzung gegründet. Das auf der britischen Insel aktive Ensemble ist nach einer der beiden fiktiven Figuren benannt, die Robert Schumann für sein musikalisches Tagebuch erfand. Dabei steht Eusebius für den philosophischen und verträumten Part.

Hier haben sie zwei Werke in der Tonart e-Moll mit kleinen Stücken zusammengelegt. Das Eusebius Quartet spielt das Quartett von Elgar, das das Album eröffnet, in den Außensätzen als einen lebhaften Dialog zwischen den vier Instrumentalisten. Im mittleren der drei Sätze lassen die Musiker dagegen eine traumhafte Szenerie erklingen, die den Geist der Wälder rund um den Entstehungsort als Atmosphäre zeigen mag. Nach diesem Piacevole folgt noch das Allegro molto mit einer greifbareren Stimmung.

Fauré schrieb sein Quartett im letzten Lebensjahr. Er griff Ideen aus seinem ungeschriebenen Violinkonzert auf. Den Mittelsatz Andante interpretiert das Eusebius Quartet in einem nüchternen, meditativen Ton. Wie schon im ersten Satz spielen sie die komponierten Skalen und deren Fragmente. Es lohnt sich, dem häufigen dynamischen Auf und Ab zu folgen. Auch das Wechselspiel thematischer Fragmente zeigen die Interpreten gezielt, so dass sie die immer neuen Harmonien, die sich selten wie erwartet auflösen, gut darstellen. Dem Werk folgend bietet das Eusebius Quartet keine Unterbrechungen, kein plötzliches Schweigen und keine Zauberharmonien, sondern die Vielfalt in der Einigkeit.

Elgar war auch der Unterhaltungsmusik keineswegs abgeneigt. 1914 schrieb Elgar das sanfte Carissima für kleines Orchester, das hier in einer Quartettversion von Iain Farrington erklingt.

Faurés Préludes für Klavier sind ein vernachlässigter Teil seines Schaffens. Iain Farrington hat in seinen Transkriptionen für Streichquartett die eher linearen Merkmale der Musik hervorgehoben. Das Eusebius Quartet bringt beide kurzen Stücke sicher und geschmackvoll zu Gehör.

The Eusebius Quartet was founded in London in 2016 out of a passion for music for this instrumentation. The ensemble, which is active on the British Isles, is named after one of the two fictional characters that Robert Schumann invented for his musical diary. Eusebius stands for the philosophical and dreamy part.

Here they have combined two works in the key of E minor with short pieces. The Eusebius Quartet plays Elgar’s quartet, which opens the album, as a lively dialog between the four instrumentalists in the outer movements. In the middle of the three movements, on the other hand, the musicians create a dreamlike scene that may depict the spirit of the forests surrounding the place of origin as an atmosphere. This Piacevole is followed by the Allegro molto with a more tangible mood.

Fauré wrote his quartet in the last year of his life. He drew on ideas from his unwritten violin concerto. The Eusebius Quartet interprets the middle movement Andante in a sober, meditative tone. As in the first movement, they play the composed scales and their fragments. It is worth following the frequent dynamic ups and downs. The performers also show the interplay of thematic fragments in a targeted manner, so that they are able to present the ever-changing harmonies, which rarely resolve as expected, well. Following the work, the Eusebius Quartet offers no interruptions, no sudden silences and no magical harmonies, but diversity in unity.

Elgar was by no means averse to light music either. In 1914, Elgar wrote the gentle Carissima for small orchestra, which can be heard here in a quartet version by Iain Farrington.

Fauré’s Préludes for piano are a neglected part of his oeuvre. In his transcriptions for string quartet, Iain Farrington has emphasized the more linear characteristics of the music. The Eusebius Quartet performs both short pieces confidently and tastefully.

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