 Peter Heise: Drot og Marsk; Sine Bundgaard, Simon Duus, Gert Henning-Jensen, Teit Kanstrup, Johan Reuter, Royal Danish Opera Chorus, Royal Danish Orchestra, Michael Schönwandt; 3 SACDs DaCapo 6.200006; Liveaufnahme 05/2019, Veröffentlichung 02/2021 (153') – Rezension von Remy Franck
								
					Peter Heise: Drot og Marsk; Sine Bundgaard, Simon Duus, Gert Henning-Jensen, Teit Kanstrup, Johan Reuter, Royal Danish Opera Chorus, Royal Danish Orchestra, Michael Schönwandt; 3 SACDs DaCapo 6.200006; Liveaufnahme 05/2019, Veröffentlichung 02/2021 (153') – Rezension von Remy Franck
				
			Die 1878 uraufgeführte romantische Oper Drot og Marsk (König und Marschall) des dänischen Komponisten Peter Heise (1830-1879) basiert auf der wahren Geschichte der Ermordung des dänischen Königs Erik Glipping im Jahr 1286. Der König ist ein unverbesserlicher Schürzenjäger und als er Ingeborg, die Frau von Marschall Stig, verführt, organisiert der Marschall eine Verschwörung, um ihn zu töten. Stig wird verbannt und Ingeborg begeht Selbstmord.
Außerhalb Dänemarks war diese Oper nahezu unbekannt, nicht zuletzt wegen der sprachlichen Barrieren, was sicherlich schade ist, denn musikalisch ist dies ein wirkliches Meisterwerk der romantischen Gattung, farbig, dramatisch, mit schönen Arien, großartigen Ensemble- und Chorszenen sowie folkloristischen Tanzeinlagen. Man fühlt sich an Weber und an Beethovens Fidelio erinnert, ohne dass das aber Heises Originalität in Frage stellen würde.
Schönwandt hatte von dieser Oper schon 1993 eine Aufnahme bei Chandos dirigiert, und diese neue Produktion von Dacapo ist mithin bereits die zweite Produktion im Katalog.
Die Besetzung dieser live mitgeschnittenen Aufführung ist exzellent. Dem dänischen Tenor Peter Lohdal gelingt eine starke Charakterisierung von König Erik, auch wenn er stimmlich manchmal etwas angestrengt klingt. Der ebenfalls dänische Bariton Johan Reuter überzeugt in der Rolle von Marschall Stig Andersen. Er singt emphatisch expressiv.
Die weibliche Hauptrolle, die der verführten Lady Ingeborg, wird emotional und leidenschaftlich dramatisch gesungen von der Sopranistin Sine Bundgaard. Bemerkenswert gut ist auch Sofie Elkjaer Jensen als Köhlerstochter Aase, einer jener Frauen, die Erik verführt hat und die den König auch wirklich liebt,
Die restlichen Rollen sind ausnahmslos zufriedenstellend besetzt. Chor und Orchester der Dänischen Nationaloper sind in großartiger Verfassung und werden von dem engagiert dirigierenden Schönwandt zu einem packenden Musizieren angespornt.
Mithin ist dies ein höchst interessanter Aufnahme, die jedem gefallen wird, der romantische Opern liebt.
 
		










 
					
				






