 Echos et résonances; Claude Debussy: Préludes 1er livre; Tristan Murail: Cloches d'adieu et un sourire + Territoires de l'oubli; Martine Vialatte, Klavier; 1 CD CIAR Classics CC003; Aufnahmen 2018/2003, Veröffentlichung 07/01/2021 (73'28) - Rezension von Remy Franck
								
					Echos et résonances; Claude Debussy: Préludes 1er livre; Tristan Murail: Cloches d'adieu et un sourire + Territoires de l'oubli; Martine Vialatte, Klavier; 1 CD CIAR Classics CC003; Aufnahmen 2018/2003, Veröffentlichung 07/01/2021 (73'28) - Rezension von Remy Franck
				
			Martine Vialatte stellt auf dieser CD den Impressionismus von Debussy der Spektralmusik von Tristan Murail gegenüber. Debussys Préludes spielt sie auf einem Flügel von Stephen Paulello, der ganz bezaubernd klingt, ungemein reich in der Mischung und Zerstäubung der Farben, die ihm Vialatte entlockt.
Klarheit der Phrasierung, Ausnutzung der dynamischen Bandbreite, perfekte Balance der Eleganz, fein nuancierte Klänge: Martine Vialatte spricht zu uns und liebt es, zu uns zu sprechen. Sie erkundet die Klangwelt Debussys mit einem ständigen Bemühen um Farbe und Reichtum der Harmonien und schafft so eine eindrucksvolle Atmosphäre.
Tristan Murails Cloches d’adieu, et un sourire… wurde ‘in memoriam Olivier Messiaen’ komponiert.
Das thematisch sehr mit Messiaen verbundene Stück ist hier in einer sehr reizvollen und in seiner Reinheit bewegenden Interpretation zu hören.
Das 1977 entstandene, fast halbstündige Werk Territoires de l’oubli hat Murail als Reaktion auf den damals üblichen perkussiven Klaviersatz bezeichnet. Er wollte laut eigenen Worten « eine gewisse ‘Liszt’sche’ Auffassung von Virtuosität » wiederherstellen.
Charakteristisch ist, dass die Töne bis zum natürlichen Verklingen schwingen, da das Pedal während des gesamten Stücks gedrückt ist, ohne jemals angehoben zu werden. Murail: « Ihre Resonanz beschreibt aufeinanderfolgende Territorien, abgegrenzt durch das Vergessen der Frequenzen, die verklingen. » Martine Vialatte hat dies in einer fein virtuosen, sehr spanungsvollen, teils poetischen, teils mysteriösen Interpretation umgesetzt.
 
		










 
					
				






