Heute vor 85 Jahren wurde in der New Yorker ‘Carnegie Hall’ Gershwins ‘An American in Paris’ von den New Yorker Philharmonikern unter der Leitung von Walter Damrosch uraufgeführt.

Gershwin hatte es im Anschluss an eine längere Europreise und einem Aufenthalt in der ‘Stadt der Lichter’ komponiert. Nach seinen eigenen Worten nahm er sich vor, « die Eindrücke eines amerikanischen Besuchers in Paris zu wieder zu geben, während er durch die Stadt bummelt, den unterschiedlichen Lärm der Straßen hört und die französische Atmosphäre aufsaugt. »

Wenn der Komponist auch kein genaues Programm entwarf, sondern den Zuhörer bloß zu eigenen Ideen inspirieren wollte, schrieb der Journalist Deems Taylor ein Programm, das sich Gershwin später zueigen machte:

Der Spaziergang zeigt den amerikanischen Touristen in Paris, das ihm so exotisch zu sein scheint. Er schlendert die Champs-Elysées hinunter, geht an der Seine entlang und bewundert den ‘Grand Palais’. Todmüde gelangt er ins Universitätsviertel, wo er sich auf einer Terrasse ausruht. Der Amerikaner ist nostalgisch: allein in dieser großen unbekannten Stadt wird er von Heimweh ergriffen. Aber als er einen Landsmann trifft, kann er schnell seine Schwermut überwinden. Euphorisch sprechen die neuen Freunde von der schönen Zeit im frivolen Paris.

Aber auch ohne Programm und ohne den danach gedrehten Spielfilm von Vincente Minnelli (1951) wäre dieses Meisterwerk wohl ein ‘Klassiker’ geworden.

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