Camille Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 2; Edvard Grieg: Lyrische Stücke (Ausz.); Franz Liszt: Ungarische Rhapsodien Nr. 5 & 10 + Polonaise E-Dur; Nelson Freire, Klavier, Radio-Symphonie-Orchester Berlin, Adam Fischer; 1 CD Audite 95.742; Aufnahmen 1966 + 03/1986(Saint-Saëns), Veröffentlichung 11/08/2017 (55'14) – Rezension von Remy Franck

Diese CD mit Archivaufnahmen von 1966 und 1986 enthält ausschließlich Erstveröffentlichungen. Die Wiedergabe des Zweiten Klavierkonzerts von Camille Saint-Saëns durch Nelson Freire ist ganz außergewöhnlich. Es gelingen ihm subtilste Nuancen und feinste Differenzierung, anfangs sogar tiefe Besinnlichkeit und Melancholie. Aber es gibt auch genügend Brillanz und Fingerfertigkeit zu bewundern, sowie ein großes Raffinement des Anschlags. Im Allegro scherzando und im Presto faszinieren die ungewöhnliche Leichtigkeit des Spiels. Freires Finger huschen flink über die Tasten und lassen die Musik zum funkelnden Feuerwerk werden.

20 Jahre zuvor hatte der brasilianische Pianist als 22-Jähriger für den RIAS Berlin fünf von Griegs Lyrischen Stücken, Liszts Ungarische Rhapsodien Nr. 5 und 10 sowie seine zweite Polonaise eingespielt. Die Grieg-Stücke sind reichlich nüchtern geraten, aber die drei Liszt Werke zeigen Freire als inspirierten Interpreten, der das Rhapsodische der Werke mit viel tiefer Versenkung wiedergibt.

With a reflective und finely nuanced first movement, a sparkling Allegro scherzando and a volatile Presto, Nelson Freire’s account of the Second Saint-Saëns Concerto is mesmerizing. In the solo recordings from 1966 the Grieg is less compelling, but the Liszt compositions show him as a very inspired performer.

 

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