G. Puccini: La Bohème; Diego Torre, Vasilij Ladjuk, Marita Solberg, Jennifer Rowley, Giovanni Battista Parodi, Norwegian National Opera Orchestra, Evind Gullberg Jensen; Inszenierung: Stefan Herheim; 1Blu-ray Electric Picture EPC02BD; Bild HD 16:9; Stereo & Surround; 2/12 (127') - Rezension von Remy Franck

Zwischen Traum und Realität, zwischen Tradition und Moderne schwenkt Stefan Herheims skurrile Bohème-Inszenierung hin und her: Mimi stirbt an Krebs, umgeben von Krebskranken in einer Klinik. Und wo das Klinikkonzept nicht funktioniert – wenn man denn überhaupt glaubt, dass es auch nur streckenweise funktionieren könnte – wird ins ‘Normale’, ins Paris der Bohème zurückgeschaltet, wenngleich immer wieder der Krebs auch die Oper zerfrisst, bis hin zum Kind, das barhäuptig vom Klinikbett nach Parpignols ‘gioccatoli’ verlangt, und der Tod in vielen Rollen auftaucht. Herheim hat Fantasie, ohne Zweifel, ob es aber der Oper nutzt, wage ich zu bezweifeln. Beklemmend und makaber ist es aber ganz gewiss, was man da sieht. Die musikalische Umsetzung der Partitur ist unbefriedigend. Dirigent Gullberg Jensen gelingt es nicht Puccinis Musik in den Griff zubekommen, die er relativ grob und sängerunfreundlich spielen lässt, und unter diesen Sänger sorgt Diego Torre mit seinem baritonalen Stimme ständig für Missmut.

Combining tradition and modernism, Stefan Herheim stages his Bohème partly in a cancer clinic, partly in the usual set. Musically there is less to convince the spectator. Jensen creates a heavy orchestral sound which disadvantages the singers. Among those, Diego Torre is far form being a good Rodolfo.

Entre rêve et réalité, Stefan Herheim crée une mise en scène bizarre qui se joue partiellement dans un centre d’oncologie. Musicalement, il n’y a rien de réjouissant non plus, ni dans la fosse ni sur scène. Parmi les chanteurs, Diego Torre (Rodolfo) est particulièrement décevant.

 

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