BOULTS AUTHENTISCHER ELGAR
Sir Adrian Boult dirigiert Edward Elgars 2. Symphonie: die Liveaufnahme von 1977 aus der Royal Albert Hall ist phänomenal, was den symphonischen Atem und die emphatisch geprägte Interpretation anbelangt. Authentischer kann Elgar nicht klingen. Als ‘Zugabe’ gibt es eine teilweise sehr feurige Aufführung der Ouvertüre und der Venusbergmusik aus Wagners ‘Tannhäuser’, ebenfalls gespielt vom BBC Symphony Orchestra (ICA Classics ICAC 5106).

 

GUTER SAINT-SAENS BEI NAXOS
CD-Saint-Saens 2 NaxosDie zweite Folge der Naxos-Reihe mit Werken für Violine und Klavier von Camille Saint-Saëns hält, was die erste versprochen hatte. In der 2. Violinsonate, in der Suite in d-moll, der Romanze op. 48, der Meditation und ‘Le Cygne’, hier einmal in einer Fassung für Violine und Klavier, sind
Fanny Clamagirand und Vanya Cohen extrem souveräne Interpretinnen, die die Musik völlig natürlich und ohne Pathos gestalten. Ihr Zusammenspiel funktioniert bestens und in einem konstanten Dialog. Die Aufnahmetechnik sorgte für eine optimale Balance zwischen den beiden Instrumenten (8.572751).

‘HEBREW MELODIES’ MIT DEN GESCHWISTERN SHAHAM
CD-nigunimCCGil und Orli Shaham kehren mit ihrer CD ‘Nigunim – Hebrew Melodies’ zu ihren Wurzeln zurück. Das ist freilich kein Programm mit arrangierten Volksmelodien für Violine und Klavier, sondern mehrheitlich mit Originalwerken von Komponisten wie Josef Bonime, Joseph Achron, Leo Zeitlin, daneben Auszüge aus John Williams ‘Schindler’s list’, ‘Baal Shem’ von Ernest Bloch und, als längstes Werk, die 2. Violinsonate ‘Nigunim’ von Avner Dorman. Ein höchst anspruchsvolles Programm also, das genau so anspruchsvoll gespielt wird, zwischen verspielter Virtuosität und meditativer Geisteskraft. Empfehlenswert (Canary Classics CC10)!

GRAUSCHUMACHER IN SCHWAMMIGEM SOUND
CD-neos-grauschumacherNeos publiziert eine CD mit dem Klavierduo GrauSchumacher und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Martyn Brabbins. Gespielt werden das  ‘Concerto pathétique’ für zwei Klaviere und Orchester von Franz Liszt, Johann Sebastian Bachs Konzert für 2 Klaviere BWV 1061 und Igor Stravinskys ‘Concerto per due pianoforti soli’, also ein einstündiges, abwechslungsreiches Programm mit guten, zupackenden Interpretationen, die aber unter einer schwammigen Tonaufnahme letztlich doch nicht viel Freude bereiten (21302).

PENDERECKI, DER NICHT KLINGEN WILL
CD-Penderecki-RadomKrzysztof Pendereckis Streicherserenade (die, die mit ihren erst 2 Sätzen noch nicht fertig ist), die 2. Sinfonietta für Flöte und Streicher, die ‘Sinfonietta per archi’ und das Bratschenkonzert, hier als Cellokonzert, bilden das attraktive Programm einer Dux-CD mit dem Kammerochester Radom unter Maciej Zoltowski. Dieses Orchester, das mir schon beim Penderecki Festival im November 2013 durch einen etwas strohigen Klang aufgefallen war, investiert sich zwar, aber trotz der atmosphärischen Dichte: so richtig klingen will die Musik nicht (0935).

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