César Franck: Quatuor en ré majeur FWV9; Ernest Chausson: Chanson perpétuelle op. 37; Karine Deshayes, mezzo-soprano, Jonas Vitaud, piano Quatuor Zaïde; 1 CD NoMadMusic; Aufnahmen 2016/2017, Veröffentlichung 10/10/2017 (49’55) – Rezension von Remy Franck

Das ist die perfekte CD für Halloween! Das ‘Quatuor Zaïde’ entführt den Hörer mit César Francks Quartett in einen verwunschenen Garten. Schaurig, aber faszinierend! Die Musik schlingt sich um den Hörer wie Lianen des Urwalds, wenn nicht gar wie Schlangen, ebenso verführerisch und einschmeichelnd wie jene aus dem Paradies.

Das Mysterium dieser Musik wurde wohl nur selten so tiefschürfend ergründet. In ständigem Luftzug richten sich einem die Nackenhaare auf, folgt man wie hypnotisiert den unruhigen Geistern, die die Komposition in dieser Aufnahme heimsuchen und zur geheimnisvollen Kultstätte machen.

Im Scherzo scheint etwas Übernatürliches sein Unwesen zu treiben und lässt den Satz zur furchteinflößenden Hexenjagd werden. Das Larghetto klingt schwül und bezaubernd wie eine Glimmernacht, die ein schlimmes Geheimnis zu bergen scheint, spannend und unfassbar magisch.

Ganz schön gruselig wird’s auch im Finale, die Musik schlängelt sich aufgeregt durch den verwunschenen Garten, rankt sich um versprengte Baumgruppen zwischen dunkelroten Teichen, sie steigt auf schroffe Höhen, krümmt sich über felsige Kanten und Klippen… unendlich… und mündet sinnigerweise in Chaussons ‘Chanson perpétuelle’, und dann sind wir zurück in dieser Bar, in der die Zaïdes auf dem Cover stehen. Die Droge zum Gruselausflug in Francks Quartett muss in diesem grasgrünen Getränk gewesen sein, das auf dem Tresen steht.

On the CD cover we can see the performers and next to them, on the counter, glasses with a green drink. This mysterious cocktail might be at the origin of the fabulous, spine-tingling performance of César Franck’s Quartet which takes the listener to kind of bewitched and very enigmatic garden. Awesome!

 

 

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