
Der estnische Komponist Lepo Sumera (1950-2000) komponierte sechs Symphonien. Dieses Album des Estnischen Nationalen Symphonieorchesters und des Dirigenten Olari Elts ist der erste Teil eines neuen Symphonienzyklus. Die Erste Symphonie aus dem Jahre 1981 arbeitet mit sehr farbigen Texturen. Die Musik, die auch minimalistische Züge hat, klingt im ersten Satz recht feierlich, fast wie eine Prozession. Celesta und Glockenspiel haben eine wichtige Rolle, so wie man das öfters in Werken der späten sowjetischen Periode in den von den Russen besetzten und unterdrückten Ländern vorfindet, als Ausdruck von Hoffnung.
Der zweite Satz spielt anfangs mit den Kontrasten zwischen hohen und tiefen Streichermelodien, ehe die Musik turbulent wird, fast wie eine Zirkusmusik. Das Spiel von hohen und tiefen Streichern kehrt zurück, und in der Coda gesellt sich die Celesta zu den Streichern, um das Werk sehr ruhig und nachdenklich zu Ende zu bringen.
Im ersten Satz der Sechsten Symphonie (2000), erheben sich ständig Klangeruptionen aus ruhigerem Material. Der zweite Satz (Andante. Quasi adagio) ist gleichzeitig das Finale, Die Musik ist ruhig, meditativ und wird gegen Schluss immer ätherischer.
Die Interpretationen sind hochkarätig unter dem sehr atmosphärisch gestaltenden Olari Elts, und die Tonaufnahme ist ebenfalls hervorragend. Mithin ist dies ein vielversprechender Auftakt zu der Symphonie-Gesamtaufnahme des estnischen Komponisten.
The Estonian composer Lepo Sumera (1950-2000) wrote six symphonies. This album by the Estonian National Symphony Orchestra and conductor Olari Elts is the first part of a new cycle of symphonies. The First Symphony, from 1981, works with very colorful textures. The music, which also has minimalist traits, sounds quite solemn in the first movement, almost like a procession. Celesta and glockenspiel play an important role, as they often do in works from the late Soviet period in the occupied countries, as an expression of hope.
The second movement initially plays with the contrasts between high and low string melodies, before the music becomes turbulent, almost like circus music. The high and low string interplay returns, and in the coda the celesta joins the strings to bring the work to a very quiet and reflective close.
In the first movement of the Sixth Symphony (2000), constant sonorous eruptions emerge from quieter material. The second movement (Andante. Quasi adagio) is also the finale. The music is quiet, meditative, and becomes increasingly ethereal toward the end.
The performances are first-rate under Olari Elts’ very atmospheric conducting, and the recording is excellent. This is a promising prelude to a complete recording of the Estonian composer’s symphonies.