Paavo Järvi
(c) Sébastien Grébille

Das Spiel virtuos und mit der Präzision einer Schweizer Uhr, der Klang glasklar wie ein Schweizer Bergbach, die Interpretation dynamisch und spielfreudig. Das Konzert mit dem Tonhalle Orchester Zürich war für unseren Rezensenten Alain Steffen von Anfang bis Schluss ein absoluter Hörgenuss.

Ein wichtiger Aspekt war dabei das Programm mit zwei hochinteressanten und selten aufgeführten Werken, nämlich der ebenso schwelgerischen wie üppigen Symphonie Harold en Italie für Bratsche und Orchester von Hector Berlioz und dem Klavierquartett g-Moll op. 25 von Johannes Brahms in der spektakulären, aber sehr werkgetreuen Orchestrierung von Arnold Schönberg.

Paavo Järvi dirigierte das Konzert mit Meisterhand und strebte sowohl bei Berlioz wie auch bei Brahms/Schönberg eine wunderbare Balance zwischen feinstem, silbrigen Orchesterklang und fulminanten Ausbrüchen an. Was Järvi mit der Kammerphilharmonie Bremen in vielen Konzerten und Aufnahmen immer wieder zeigte, scheint sich nun beim Tonhalle Orchester Zürich, dessen Chefdirigent er seit vier Spielzeiten ist, fortzusetzen, mit spannenden, äußerst dynamischen Interpretationen, klangvollem und sehr farbigem Musikzieren und einer sehr klaren, durchhörbaren Architektur.

Antoine Tamestit spielte den schönen, aber für einen Solisten vielleicht etwas undankbaren Bratschenpart mit unvergleichlichem Timbre, romantischem Ausdruck und phantastischer Spieltechnik.

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