Michael J. Evans: String Quartet No. 1 - The Music of Erich Zann; Sirius Quartet; 1 CD Navona Records NV6084; Aufnahme 2016, Veröffentlichung 02/2017 (69) – Rezension von Remy Franck

Der amerikanische Komponist Michael J. Evans schrieb ein mehr als einstündiges Streichquartett nach H.P. Lovecrafts 1922 veröffentlichter Kurzgeschichte ‘The Music of Erich Zann’ (Die Musik des Erich Zann), die alle Zutaten für eine grauenvolle Handlung enthält.

Im Mittelpunkt steht ein ‘viol player’, Erich Zann, der abends in einem ‘billigen Theaterorchester’ beschäftigt ist und nachts für sich selbst unheimliche Melodien spielt und damit den Erzähler der Story in Panik versetzt.

Die Musik von Evans folgt dem Verlauf der Geschichte recht gut, jenem unerklärlichen Schrei inklusive, mit dem Zann seinen Hausgenossen erschreckt. Das im Buch angegebene Instrument ‘viol’ wird von Evans als Cello angesehen, und entsprechend spielt das Cello eine wichtige Rolle im Quartett, das in acht Szenen eingeteilt ist.

Die Musik ist effektvoll und ganz schön gruselig, denn obwohl melodisch, wird diese Melodik immer durch gegensteuernde rhythmische Elemente gestört. Die Musik wechselt so zwischen rein Atmosphärischem und Dramatischem hin und her, oft mit wirkungsvollen dynamischen Kontrasten. So wird das Geheimnisvolle und Unnatürliche der Handlung musikalisch spannend illustriert.

Das auf moderne Musik spezialisierte New Yorker ‘Sirius Quartet’ spielt das Werk engagiert und bleibt den technischen Herausforderungen des Komponisten nichts schuldig.

Picking some scenes from H.P. Lovecraft’s book ‘The Music of Erich Zann’, American composer Michael J. Evans has transformed the creepy story into one suspenseful, mysterious and sometimes dramatically accentuated music. The Sirius Quartet gives an exciting account of this truly interesting piece.

 

  • Pizzicato

  • Archives