Erich W. Korngold: Gesang der Heliane, Tanzlied des Pierrot, Mariettas Lautenlied, Serenade aus 'Der Schneemann', 'Much Ado About Nothing': Suite aus der Bühnenmusik op. 11; Rubin Goldmark: Plaintive Air; Karl Goldmark: Suite für Violine & Klavier op. 11, Romanze op. 51; Robert Dauber: Serenade, Orsolya Korcsolan, Violine, Emese Mali, Klavier; 1 CD SoloMusica SM 202; 2013-2014 (68'58) – Rezension von Guy Wagner

Diese neue, im Wiener Konzerthaus aufgenommene CD ist überaus wertvoll. Nicht nur durch die Qualität der Interpretationen, sondern auch durch den ‘Geist’, der sie trägt. Wie es die Geigerin Orsolya Korcsolan ausdrückt: ‘Es war schon immer mein Traum die zwei großen ‘Golds’, zwei meiner Lieblingskomponisten auf einer CD zusammen zu präsentieren. Die leichten, klassisch-duftigen Wien-Klänge von Goldmark, und die raffinierten, ‘Oscar’ gekrönten Hollywood-Melodien von Korngold haben einiges gemeinsam – sie entfalten zusammen gehört eine fast magische Wirkung.’

Und in der Tat: Es geht von der Einspielung eine echte Faszination aus. Das ist natürlich vor allem das Verdienst der beiden ungarischen Interpretinnen: Orsolya Korcsolan, von jüdischer Abstammung, hatte als ersten bedeutenden Mentor Sir Georg Solti, der sie zum Studium an der ‘Juilliard School’ drängte, und die Pianistin Emese Mali erhielt drei Jahre nacheinander das Annie Fischer-Stipendium. Beide sind sehr talentierte und vor allem auch engagierte Musikerinnen, und so geben sie ihren Interpretationen eine Homogenität, einen Elan und ein Feuer, die das Zuhören zu einem mitreißenden Erlebnis werden lassen. Zudem regen sie an, mehr Musik von den drei Komponisten zu hören.

Da ist das ‘Wunderkind’ E. W. Korngold: Welch ein Zauber geht doch von der ‘Serenade’ aus ‘Der Schneemann’ aus, die der Elfjährige schuf, um nur sie hervorzuheben!

Und da gibt es die Entdeckung des anrührenden ‘Plaintive Air’ von Rubin Goldmark, des Neffen von Karl Goldmark, und schließlich von diesem selbst die Suite op. 11, eine seiner interessantesten Schöpfungen. Hinzu kommt noch die in Theresienstadt komponierte ‘Serenade’ eines anderen Hochbegabten: Robert Dauber (1922-1945), der die Chance nicht hatte, sein Talent entfalten zu können: Er wurde in Dachau ermordet.

Die exzellente Produktion der CD lag in den Händen von Michael Haas, dem langjährigen Musikkurator des Jüdischen Museums in Wien und Autor von ‘Forbidden Music. The Jewish Composers banned by the Nazis’. An und für sich bereits ein Gütesiegel.

This is one fascinating recording; fascinating are the musical atmosphere and the generous playing of both of the soloists and fascinating is the program with some worthy discoveries.

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