Hermann Goetz: Quartett E-Dur op. 6, Quintett c-Moll op. 16; Oliver Triendl, Klavier, Marina Chiche, Violine, Pejun Xu, Bratsche, Niklas Schmidt, Cello, Matthias Beltinger, Kontrabass, 1 CD Tyxart TXA 15061; 04/15 (63’54) - Rezension von Guy Engels

Hermann Goetz (1840-1876) gehört zu den frühvollendeten Talenten der Musikgeschichte. Er starb im Alter von nur 36 Jahren an Tuberkulose, gegen die er Linderung in der gesunden Luft der Schweizer Alpen suchte. Berühmte Zeitgenossen wie Johannes Brahms schätzten Goetz, dessen Musik klar in der klassisch-romantischen Tradition verwurzelt ist. Zwei gegensätzliche Werke erwecken das Interesse an der vorliegenden CD: das frische, fast frühlingshafte E-Dur-Quartett und das eher tragische, düstere c-Moll-Quintett.

Beide Werke erleben eine einfühlsame Lektüre mit viel Gespür für die Phrasierung und Sinn für die Zwischentöne. Die Unbekümmertheit des Quartetts op. 6, der melodische Reichtum, dem das kantable Spiel leuchtende Farben verleiht, sind der Seelenspiegel eines hoffnungsvollen Musikers.

Diese Hoffnungen werden im c-Moll-Quintett jäh zerschlagen. Allein die Wahl der Schicksalstonart lässt die Tragik eines kurzen Lebens erahnen, die von den 5 Musikern in dramatischer Intensität dargestellt wird.

Hermann Goetz died aged 36 from tuberculosis. Tyxart has brought together five good musicians to perform to quite opposite compositions, the colourful and vernally Quartet and the rather dark Quintet, both written in an early romantic style.

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