Ferdinand Rebay: 2 Sonaten für Violine und Gitarre, Sonate für Viola und Gitarre; Pedro Mateo González, Gitarre, José Manuel Álvarez Losada, Violine, Joaquín Riquelme, Bratsche; 1 SACD Eudora 1501; 2015 (66'22) – Rezension von Remy Franck

Wie so oft bei unbekanntem Material, legt man als Rezensent die Silberscheibe in den Player, ohne die geringste Ahnung zu haben, was einen erwartet. Wenn dann, wie ihm vorliegenden Fall, die Musik anspricht, ist Information angesagt. Wer war dieser Ferdinand Rebay, der von 1880 bis 1953 lebte? Österreicher war er, und ein inspirierter Komponist. Er hatte sich schon früh für die Gitarre interessiert, und über eine Zeitspanne von 30 Jahren komponierte er etwa 600 Stücke für Gitarre, ohne selbst je Gitarre gespielt zu haben, wie in seiner Biographie zu lesen ist.

Die drei Werke dieser SACD entstanden mitten im Zweiten Weltkrieg. Rebay war 1938, beim Anschluss, am Konservatorium in Wien entlassen worden und konzentrierte sich dann, in Armut lebend, ganz aufs Komponieren.

Stilistisch ist seine Musik gewiss nicht ein Kind ihrer Zeit. Sie ist spätromantisch, melodiös und leicht zugänglich.

Die Interpretationen sind stimmungsvoll und inspiriert, und die Interpreten weben den Teppich von Rebays Klangphantasie mit Hingabe, Respekt und einem ausgeprägten Sinn für Klangschönheit.

Die Aufnahmen sind klanglich vorzüglich und im Surround-Klang bestechend natürlich. Eine schöne, bereichernde Schallplatte!

Ferdinand Rebay had a genuine feeling for the guitar, as one can hear in this beautiful and atmospheric performances of his duo sonatas. A much enjoyable disc!

  • Pizzicato

  • Archives