Alban Berg: Streichquartett op. 3, Bela Bartok: Streichquartett Nr. 3, Alfred Schnittke: Streichquartett Nr. 3; Signum Quartett; 1 CD Capriccio C5163; 12/12 (51’06) – Rezension von Alain Steffen

Dies ist eine CD, die pure Begeisterung hervorruft. Nur schade, dass nach 51 Minuten schon Schluss ist. Das Signum Quartett spielt die drei Werke des 20. Jahrhunderts mit einer derartigen Überzeugungskraft, dass man nur staunen kann. Wann hat man das Bergsche Quartett so analytisch und auch so musikantisch gehört? Wann lässt uns ein Klangbild das Musizieren so hautnah miterleben?

Auch bei Bartok, für mich persönlich der Höhepunkt dieser CD, hat man den Eindruck, mitten im Ensemble zu sitzen. Die Spannung springt sofort  über, und selbst der ungeübte Hörer, oder jener, der sich mit der Musik des 20. Jahrhunderts schwer tut, wird von der musikalischen Interpretation des Signum Quartetts begeistert sein. Das hier hat nichts mit den eher akademisch und distanziert wirkenden Interpretationen älterer Ensembles zu tun; hier sind die Musiker mitten im Geschehen, sind ein Teil der Musik und bestimmen mit viel Gefühl und Können deren Intensität, Spannung und Dynamik.

Die vier Musiker des Signum Quartetts zeigen, dass sie Partner, ja Freunde sind, und zusammen an einem Strang ziehen. Die kreative und wohlwollende Atmosphäre, die Lust, zusammen einen Weg zu gehen, und letztendlich das manuelle Können, das die Musik wirklich zum Fliegen bringt, sind wesentliche Charakteristika dieser wundervollen CD, die mit einer hervorragenden und sehr stringenten Interpretation von Schnittkes wunderbarem Quartett Nr. 3 leider viel zu schnell zu Ende geht. Da hätte sich doch noch bestimmt ein anderes Streichquartett Nr. 3 finden lassen, oder? Mit Spannung warten wir nun auf den nächsten Geniestreich der Signums!

Listening to the Signum Quartet on this CD is a particularly rewarding experience. It’s like being seated right among the musicians, fully catching the energy they produce with their playing.

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