Johann Sebastian Bach: Messe h-Moll für Soli, Chor und Orchester, BWV 232; Christina Landshamer, Sopran, Anke Vondung, Mezzosopran, Kenneth Tarver, Tenor, Andreas Wolf, Bassbariton, Chor des Bayerischen Rundfunks, Concerto Köln, Peter Dijkstra; 3 CDs BR Klassik 900910; Liveaufnahme 04/2016, Veröffentlichung 01/2017 (101'11 + 77'37) – Rezension von Remy Franck

Zum eigenen 70. Geburtstag präsentierte der Chor des Bayerischen Rundfunks letztes Jahr Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe. Der Konzertmitschnitt aus München liegt nun auf zwei CDs vor (die dritte CD enthält eine Werkeinführung).

Man braucht nicht lange zu hören, um festzustellen, dass Dirigent Peter Dijkstra sich mit seiner Interpretation deutlich von kantigeren, kontrastreicheren Aufführungen abgrenzt, wie man sie heute öfters hört.

Der Niederländer setzt auf einen aus der kontemplativen Ecke kommenden, geschmeidigen, eher ruhigen, feinfühlig gesteuerten und warmen Klang. Zwischen dem gebändigten ‘Concerto Köln’ und dem Chor entsteht ein sehr ausgewogenes, aber transparentes Klangbild, das selbst die stilistisch heterogene Buntheit der Messe, deren Komposition sich über Jahrzehnte erstreckte, zu perfektem Zusammenhalt bringt.

Etliche Musikfreunde werden die Leidenschaft oder die Opulenz vermissen, an die sie gewöhnt sind, aber diese sorgfältige Aufführung mit exzellentem Chor und guten Solostimmen hinterlässt für jeden, der aufnahmebereit ist, tiefe Eindrücke.

Peter Dijkstra’s account of Bach’s Mass in B-minor is very different from the more heavily contrasted and edgy performances some conductors did present in the last years. The Dutch conductor has chosen a more contemplative and warm way, resulting in one homogenised and soulful performance.

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