KINEMATOGRAPHISCH
Der spanische Gitarrist Francisco Bernier hat auf dem von ihm selber geleiteten und auf Gitarrenmusik spezialisierten Label Contrastes Records eine sehr schöne, meditative Platte unter dem Titel ‘Vals sin nombre’ aufgenommen. Der Untertitel ‘Cinema Dreams’ soll nicht irreführen. Bernier spielt keine Filmmusik. Er interpretiert 19 kurze Stücke von Komponisten wie Agustin Barrios, Alexander Tansman, Heitor Villa Lobos, Baden Powell de Aquino, Leo Brouwer u.a., die er wegen ihrer kinematographischen Wirkung ausgewählt hat, und zu denen im Textheft kleine, von der Musik inspirierte Scripts zu finden sind. Berliner spielt stimmungsvoll mit einem spontan quasi improvisatorischen Touch. Eine schöne und in ihrer Melancholie bewegende CD (CR 201502).

ALTERSSÜNDEN
CD-Bel-canto-concertanteRosemary Tuck und Richard Bonynge setzen die Reihe ihrer ‘Alterssünden’ fort mit ‘Bel Canto Concertante’, Variationen für Klavier & Orchester von Carl Czerny. Die Kompositionen sind nicht gerade umwerfend, und das Duo Tuck-Bonynge sowie das English Chamber Orchestra verstärken diesen Eindruck mit gutmütigen, charmanten Interpretationen, denen die Spritzigkeit fehlt (Naxos 8.573254).

EIN KONZEPT, ZWEI RESULTATE
CD-Gri-Mendel-HyperionGriegs einzige Cellosonata und Mendelssohns Zweite haben Steven Isserlis und Stephen Hough für Hyperion aufgenommen. Die Komposition von Grieg erklingt in einer kraftvoll-rhythmischen Interpretation und gibt dem Werk etwas sehr männlich Herbes. Dasselbe Konzept geht bei Mendelssohn nicht auf: die Musik ist über-energetisch und es fehlt ihr an Leichtigkeit (CDA68079).

DE FALLAS KLAVIERMUSIK
CD-Fall-Pioano-Rodri-PaladinoDer aus Cadiz stammende Pianist Juan Carlos Rodriguez hat für Paladino die auf einer einzigen CD unterzubringende Musik für Soloklavier von Manuel de Falla aufgenommen. Zwischen dem noch an Chopin erinnernden frühen Stücken und den persönlicheren späten Werken zeigt Rodriguez stilgetreu den Weg des Komponisten nach. Seine Liebe zu den im Schatten von de Fallas Orchestermusik stehenden Werken ist ständig spürbar. Rodríguez spielt mit solider Technik, und die Toningenieure haben ebenfalls eine gute Arbeit geleistet, was dieses Nischenrepertoire deutlich aufwertet (pmr0062).

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