Yuja Wang - The Berlin Recital; Rachmaninov: Préludes op. 23/5 & op. 32/10 + Etudes-tableaux op. 33/3, op. 39/1; Scriabin: Klaviersonate Nr. 10; Ligeti: Etüden Nr. 1, 3, 9; Prokofiev: Klaviersonate Nr. 8; Yuja Wang, Klavier; 1 CD Deutsche Grammophon 4836280; Liveaufnahme 06/2018, Veröffentlichung 23/11/2018 (65'27) – Rezension von Remy Franck

Das Recital von Yuja Wang, das im Juni 2018 im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie aufgezeichnet wurde, zeigt Yuja Wang als Pianistin, die ihren Fingern Stahlkraft und einen samtenen Touch geben kann. Das lässt die vier Rachmaninov-Stücke des Programms spannend kontrastvoll werden.

In Scriabins 10. Sonate scheint die Pianistin anfangs die Tasten zu streicheln und erreicht damit eine Stimmung, die aufgesetzt wirkt und in keinem Moment das Bedrohliche zum Ausdruck bringt, das die Horowitz-Aufnahme so dämonisch macht.

In den drei Ligeti-Etüden geht es primär um Technik, und da ist Wang in ihrem Element. Prokofievs Achte Sonate ist ein sehr vielschichtiges Werk, das zwischen ‘allegro ben marcato’, ‘sognando’ und ‘dolce’ konträre Stimmungen entwickelt. Yuya Wang gelingt damit eine spannende Aufführung, gegenüber der die von uns zum Vergleich herangezogene Aufnahme von Evgeny Kissin viel sachlicher und damit ausdrucksärmer wirkt.

Bis auf die Interpretation der Scriabin-Sonate haben wir es also hier mit hochkarätigen Darbietungen zu tun.

Yuja Wang shows steely force as well as velvet delicacy in this program which works well except for the Scriabin Sonata because this work gets a rather artificial interpretation.

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