Pieter Hellendaal: Sonaten Nr. 1-6 (Cambridge Sonatas); Johannes Pramsohler, Violine, Gulrim Choï, Cello, Philippe Grisvard, Cembalo; 1 CD Audax ADX13720; Aufnahmen 2018/2019, Veröffentlichung 02/2020 (68'40) - Rezension von Remy Franck

Vom englisch-niederländischen Komponisten und Geiger Pieter Hellendaal (1721-1799) sagt Johannes Pramsohler, er erinnere, was die melodische Einfallskraft angeht, an Tartini und wegen seiner erstaunlich virtuosen Kadenzen an Locatelli. Den Bekanntheitsgrad beider hat er nicht. Die sechs Sonaten dieser CD sind Weltersteinspielungen und sie bestätigen, was Pramsohler von diesem Komponisten sagt. Die kompositorische Qualität der Stücke nutzen die Interpreten für eine klangfarbliche Gestaltung und eine Sensibilität, die weitaus mehr als eine nur eine gepflegte Unterhaltung garantiert. Pramsohler lässt keine artikulatorische oder phrasale Nuance unausgespielt. Die beiden Partner des Geigers gehen auf jede agogische Feinheit im Spiel des Violinisten ein.

Zusammen liefern die drei Musiker eine Darstellung, die nicht nur die allseitige spielerische Kompetenz und musikwissenschaftliche Sorgfalt unter Beweis stellt, sondern die in ihrer Klangtiefe und -vielfalt sowie dem erfrischenden Vortrag sehr erfreut.

Of the Anglo-Dutch composer and violinist Pieter Hellendaal (1721-1799) Johannes Pramsohler says that he is reminiscent of Tartini in terms of melodic inventiveness and of Locatelli in terms of his astonishingly virtuoso cadenzas. He is, of course, not as famous as both of these composers. He does not have the fame of both. The six sonatas on this CD are world premiere recordings and they confirm what Pramsohler says about this composer. The performers use the compositional quality of the pieces for colourful and sensitive performances which guarantee much more than just a noble entertainment. Pramsohler leaves no articulatory or phrasal nuance unplayed. The violinist’s two partners respond to every agogic subtlety in the violinist’s playing. Together, the three musicians deliver performances that not only demonstrates their technical competence and musicological care, but also delight in their depth and variety of sound as well as in their freshness.

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