Franz Schubert: Klaviersonaten in A-Dur, D 664 & in B-Dur, D 960 + +Ländler D. 366 Nr. 1-4, 12, 17 + Valse sentimentale D. 779 Nr. 13 + Walzer op. 18 Nr. 2, 6, 8, 9, 10; Natalia Ehwald, Klavier; # Prospero Classical PROSP0120; Aufnahme 05.024, Veröffentlichung 06.06.2025 75'13) - Rezension von Remy Franck ** (For English please scroll down)

2016 hatte uns die Pianistin Natalia Ehwald mit ihrem Debütalbum beeindruckt (siehe unten). Nun legt sie ein ganzes Schubert-Album vor, wo wir die Qualitäten wiederfinden, die uns auf dem ersten Album gefallen hatten.

Die Interpretationen der A-Dur-Sonate und der Tänze sind von einer betörenden Natürlichkeit. Nichts ist berechnet, es gibt keinen Manierismus.

Die Interpretationen sind von absoluter Kohärenz, indem die Schönheit von einer Intelligenz ohne einen Hauch von Schwere ausgeht. Die natürliche Ruhe, die dieser Schubert ausstrahlt, kann durchaus für den, der in unserer hektischen Welt nach Ruhe sucht und nicht weit reisen möchte, zu der ruhigen Insel werden, auf der er sich erholen kann, wo kein Misslaut erklingt. In anderen Worten: Natalia Ewald dramatisiert die Musik nicht, sondern strebt immer Kantabilität an.

Und dann, mit der B-Dur Sonate, Schuberts letzter, kippt alles. In den beiden ersten Sätzen gibt es viel Nachdenklichkeit, viel in sich Gekehrtes, das die Dimensionen des Tragischen bei Schubert ergreifend zum Klingen bringt. Doch ab dem Scherzo findet Natalia Ehwald umso dezidierter zurück zur leichten Unbeschwertheit des ersten Teils ihres Albums. Im Allegro ma non troppo äußert das sich auch schon mal in kraftvollem Aufrauschen.

In anderen Worten, Natalia Ehwald zeigt sich mit diesem Album erneut als gefühlvolle Poetin, die uns mit der Natürlichkeit ihres ausdrucksvollen Spiels begeistert. Diesem natürlichen Spiel entspricht eine ebenso natürliche und ideal ausgewogene Tonaufnahme.

In 2016, pianist Natalia Ehwald impressed us with her debut album. Now, she presents a Schubert album, which features the qualities we enjoyed on her first album.

Her interpretations of the A Major Sonata and the Dances are naturally captivating. Nothing is calculated; there is no mannerism.

The interpretations are absolutely coherent, and the beauty emanates from an intelligence without a hint of heaviness. The natural tranquility that Schubert radiates through this album may become a calm oasis for those seeking peace in our hectic world without having to travel far. No discordant sounds can be heard here. In other words: Natalia Ewald does not dramatize the music; she always strives for cantabile.

Then, with Schubert’s last sonata in B-flat major, everything changes. The first two movements are full of pensiveness and introspection, which vividly bring Schubert’s tragic dimensions to life. However, from the Scherzo onward, Natalia Ehwald returns resolutely to the lightheartedness of the first part of her album. In the Allegro ma non troppo, this is sometimes manifested as a powerful roar.

In short, with this album, Natalia Ewald once again proves herself to be a sensitive poet, delighting us with the naturalness of her expressive playing. This natural playing is matched by an equally natural and ideally balanced sound recording.

Stark im Poetischen

  • Pizzicato

  • Archives