Rota in Luxusausgabe
Riccardo Chailly erkundet zusammen mit der Filarmonica della Scala die berühmten Filmmusiken von Nino Rota auf einer neuen CD, The Fellini Album. Es enthält Musik aus La Dolce Vita, Amarcord, Otto e mezzo, The Clowns und Il Casanova. Das gibt einen guten Einblick in Rotas vielfältigen Kompositionsstil, und Chailly lässt nichts unversucht, um mit einer akribischen Detailfreudigkeit diese Musik in subtiler und ausgefeilter Art zu dirigieren. Große Klasse. (Decca 4832869) – ♪♪♪♪

Musik und Rezitation
Das Feininger Klaviertrio hat eine CD zusammen mit der Schauspielerin Katharina Thalbach aufgenommen. Es ist ein stimmungsvolles Programm nach dem Motto ‘….sink hernieder, Nacht der Liebe…’, mit Werken von Schubert (Notturno D 897) und Chopin (Klaviertrio) sowie Lyrik von Rilke, Benn, Lasker-Schüler, Bachmann, Brecht und Shakespeare. Auf der CD gibt es ca. 35 Minuten Musik, spannend und gefühlvoll gespielt, der Rest ist Rezitation. Doch Katherina Thalbachs Rezitieren, ist es nicht auch Musik? (Cavi-Music 8553077) – ♪♪♪♪♪

Bemerkenswertes Lieder-Recital
Lieder von Franz Schubert, Hugo Wolf und dem russischen Komponisten Nikolai Medtner singt der deutsche Bariton Ludwig Mittelhammer, am Klavier begleitet vom Pianisten Jonathan Ware. Mit seiner hellen, lyrischen und zugleich etwas kernigen Stimme ist Mittelhammer ein gut artikulierender und intelligent gestaltender Interpret. Zum ausdrucksvollen Gesang passt eine äußerst feinfühlige Klavierbegleitung. Gerade im komplexen Pianopart der Medtner-Lieder zeigt Jonathan Ware ganz besonders feine Qualitäten. Mittelhammers Gesang ist manchmal von größter leidenschaftlicher Dringlichkeit, was nicht immer ohne leichtes Forcieren geht. Im Großen und Ganzen ist dies aber ein bemerkenswertes Lieder-Recital. (Berlin Classics 0301246BC) – ♪♪♪♪

Wagners Siegfried aus Manchester: auf Sängerseite schwach
Es war nach den vorangegangenen Aufnahmen zu erwarten: Mark Elders Siegfried-Liveaufnahme aus Edinburgh ist orchestral in allen Hinsichten hervorragend, und selbst wenn Gerhard Siegel einen superben Mime singt und einige Nebenrollen gut besetzt sind, bleibt auf Sängerseite die Summe so negativ, dass man die Aufnahme nicht empfehlen kann. Simon O’Neill, bleibt blass, singt über weite Strecken gepresst. Noch schlimmer klingt die Brünnhilde von Rachel Nichols, die eine echte Fehlbesetzung ist. Iain Patersons Wotan ist darstellerisch recht gut, aber vokal bleibt er der Rolle viel schuldig. Mithin müssen wir hier den Daumen nach unten richten (Hallé HLD 7551) – ♪♪

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