Ernst von Dohnanyi: Symphonie Nr. 1 + Symphonische Minuten; Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Roberto Paternostro; 1 CD Capriccio C5386; Aufnahme 03/2019, Veröffentlichung 10/2019 (69'37) – Rezension von Uwe Krusch

Ernst von Dohnányi, ungarisch Dohnányi Ernő, war ein ungarischer Pianist und Komponist, der in Bratislava geboren und in Budapest musikalisch final ausgebildet wurde. Eng mit Bartok und Kodaly befreundet, blieb sein Stil doch dem früheren romantischen Ansatz etwa von Brahms, der ihn gefördert hatte, verbunden. Doch er nahm auch moderne Elemente des Neoklassizismus ebenso mit auf wie ungarische Einsprengsel, die zwischen authentisch und stilisierend nachempfunden einfließen.

Seine Orchestermusik zeichnet sich zudem durch schillernde Klangfarben aus. Das wird auch in der frühzeitig komponierten Symphonie, der ersten nach seinem Studium, deutlich. Neben großen Tuttipassagen zeichnet sie sich durch fein gesetzte Solopassagen aus, in denen Musiker aus dem Orchester glänzen können. Bei den dagegen relativ spät geschaffenen Symphonischen Minuten handelt es sich um zum Tanz geeignete Werke, die einen positiven Grundton erklingen lassen.

Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit Sitz in Ludwigshafen wird für diese Werke vom in Wien geborenen Dirigenten Roberto Paternostro geleitet. Sie gelangen zu kraftvollen lebendig ausgestalteten Interpretationen, die sie engagiert darlegen. Die kammermusikalisch geprägten Abschnitte werden mit spielerischer Raffinesse präsentiert, die sie gut durchhörbar, individuell und ansprechend erklingen lassen. Die größer besetzten Stellen lassen die dichte Textur erkennbar werden. Damit zeigen sie ein intensives Bild dieses neben Bartok und Kodaly eher vergessenen Komponisten, der wegen seiner umfassenden Aktivitäten als Pianist nur einen überschaubaren Werkkatalog hinterließ.

Ernst von Dohnanyi was a Hungarian pianist and composer, born in Bratislava and educated in Budapest. His style remained closely linked to the earlier romantic approach of Brahms, who had encouraged him. But he also took on modern elements from neoclassicism as well as Hungarian influences.
His orchestral music is also characterized by dazzling timbres. This becomes evident in the early Symphony composed after his studies. In addition to large tutti passages, it is characterised by finely set solo passages in which musicians from the orchestra can shine. The Symphonic Minutes, on the other hand, were created relatively late. This is a light and playful work in five movements.
The Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, based in Ludwigshafen, is conducted by Vienna-born Roberto Paternostro. The committed performances are powerful and lively. The more chamber music-like sections are presented with spirited refinement.

  • Pizzicato

  • Archives