Robert Schuman:  Abegg-Variationen op. 1 + Papillons op. 2 + Symphonische Etüden op. 13 + Symphonische Etüden op. posth. + Klaviersonaten Nr. 1 fis-moll op. 11 & Nr. 2 g-moll op. 22; Elisabeth Leonskaja, Klavier; 2 CDs eaSonus EAS29407; Aufnahme 2018/2019, Veröffentlichung 02/2020 (134'42) - Rezension von Remy Franck

Zwei CDs mit Variationen und Sonaten: Elisabeth Leonskaja kehrt zu Schumann zurück und fasst ihre Gedanken zu diesem Thema in wunderbar ausgeglichenen und reifen Interpretationen zusammen. Die markanteste Entscheidung ist wohl, das Opus 13 aufzuteilen und die fünf sogenannten posthumen Variationen separat zu spielen, also Thema und dann Variationen 1-5. Danach folgt die 13-teilige Fassung der Symphonischen Etüden mit dem Thema und den Etüden 1-12. Unter Leonskajas Fingern verwandeln sich diese Etüden in wunderbar plastische Miniaturen, deren Vielfalt an musikalischen Einfällen Leonskajas Spiel vollauf gerecht wird. Read More →

Hymns To the Nordic; Tonu Korvits: Azure + Elegy of Thule + Hymns to the Nordic Lights, Leaving Capri + Silent Songs + Tears Fantasy; Meelis Vind, Bassklarinette, Estonian National Symphony Orchestra, Risto Joost; 1 CD Ondine ODE 1349-2; Aufnahmen 06/2015 + 09/2018 + 01/2019; Veröffentlichung 01/2020 (57'39) – Rezension von Uwe Krusch

Revolutionen haben in diversen Weltgegenden unterschiedliche Namen bekommen, nach sie kennzeichnenden Besonderheiten. Für Estland (und das restliche Baltikum) war es 1987-91 die singende Revolution. Wobei das Singen schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein wesensstiftendes Merkmal der Gegend war, das bis heute im alle fünf Jahre stattfindenden Liederfest lebt. Dass auch in der Instrumentalmusik der Region dem Singen eine geradezu übermächtige Bedeutung zukommt, kann da nicht überraschen. Für Tonu Korvits sind Melodie und gesangsartige Orchesterwerke das Maß aller Dinge. Read More →

Richard Strauss: Vier letzte Lieder + Klavierlieder (Malven, Mädchenblumen, Die Zeitlose, Einerlei, Drei Lieder der Ophelia op. 67, Die Verschwiegenen, Du meines Herzens Krönelein, Nichts, Leises Lied); Diana Damrau, Sopran, Helmut Deutsch, Klavier, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons; 1 CD Erato 9029530346; Aufnahmen 2019, Veröffentlichung 01/2020 (73') - Rezension von Norbert Tischer

Diana Damrau, eine der bedeutenden Strauss-Sängerinnen unserer Zeit, singt die Vier letzten Lieder, nach Texten von Herman Hesse, die den Tod und den zarten Morgen beschwören, begleitet vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons. Beiden Interpreten gelingen starke Deutungen von superber Lyrik und wunderbaren Farben. Damraus silbrige Sopranstimme klingt warm, gelegentlich etwas scharf, immer flexibel und sicher in der Höhe, wobei die Präsenz des Textes ein wichtiges Merkmal ist. Read More →

Musik von Pisendels Nachfolger
Francesco Maria Catteneo wird, nachdem er schon viele Jahre dort war, 1756 mit beinahe 60 als Nachfolger von Pisendel Konzertmeister der Hofkapelle. Als brillanter Virtuose, mit einem königlichen Gönner und gut vernetzt, konnte er diesen späten Erfolg aber nur zwei Jahre genießen. Alle fünf eingespielten Konzerte sind für die Violine, das in D-Dur zusätzlich für ein Solofagott geschrieben. Mit Anklängen an Vivaldi ebenso wie an Hasse stehen die Werke in ihrer Zeit. Besonderheiten ergeben sich daraus, dass Catteneo für sich und seine extrem virtuose linke Hand schrieb und bei üblichem Satzgefüge individuell instrumentierte. Read More →

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 6; Essener Philharmoniker, Tomas Netopil; 2 CDs Oehms Classics OC 1716 2; Aufnahme 05/2019, Veröffentlichung 02/2020 (85'10) - Rezension von Remy Franck

Kraft ohne Schwere, Ausdruck ohne Pathos, das ist wohl das Markenzeichen dieser Sechsten Symphonie von Mahler. Tomas Netopil lässt das Tragische im prallen Leben, im Jubel wie in der Zärtlichkeit aufleuchten. Niemand wird dem Dirigenten zu wenig, zu viel oder gar falschen Ausdruck vorwerfen können. Er bleibt Mahler Sechster kaum etwas an Zerrissenheit und Härte, an dazu im Kontrast stehender lyrischen Expressivität oder auch an gutmütiger Naivität schuldig. Read More →

Grazyna Bacewicz: Sonaten für Violine und Klavier Nr. 3, 4 und 5 + Legende und Lied (Piesn) für Violine und Klavier + Klaviersonate Nr. 1; Jaga Klimaszewska, Violine, Mateusz Rettner, Klavier; 1 CD Dux 1561; Aufnahme 06/2019, Veröffentlichung 02/2020 (66'46) – Rezension von Uwe Krusch

Die polnische Komponistin Grazyna Bacewicz konnte aufgrund ihrer eigenen Virtuosität auf der Geige und am Klavier ihre Musik für diese Instrumente besonders gut im Hinblick auf die Ausführung gestalten, da ihr durchaus bewusst war, welche Ausdrucksmöglichkeiten sie erzielen konnte und wie das spieltechnisch zu erreichen ist. Read More →

Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 3 (Eroica) + Egmont-Ouvertüre op. 84; Klangkollektiv Wien, Rémy Ballot; 1 CD Gramola 99210; Aufnahme 03/2019, Veröffentlichung 21/02/2020 (58'47) - Rezension von Remy Franck

Das von Norbert Täubl, Klarinettist der Wiener Philharmoniker und dem französischen Dirigenten Rémy Ballot gegründete Klangkollektiv Wien hat sich « Tiefenschärfe » und « Offenlegung der inneren Logik » als Aufgabe gesetzt. Wie erfolgreich sie damit sind, zeigte ihre erste CD mit zwei Schubert-Symphonien (Pizzicato-Rezension). Und nun erbringen sie einen neuen Beweis mit zwei Werken von Ludwig van Beethoven. Read More →

Paul Dessau: Kammermusik: Concertino für Violine, Flöte, Klarinette, Horn + Guernica (nach Picasso) + Stück für Klavier über BACH + Intermezzo breve; Jüdische Tänze Nr. 1-11 + Suite für Saxophon & Klavier + Jüdischer Tanz (1940) + Fantasiettas Nr. 2 & 3 + Variationen über ein amerikanisches Volkslied + Grasmückenstiche für Mücke Gras + Stücke für Violine & Klavier Nr. 1-3; Ensemble Avantgarde Leipzig; 1 CD MDG 613-2158-2; Aufnahme 09/2019, Veröffentlichung 01/2020 (78'38) – Rezension von Uwe Krusch

Nicht allein die Verwendung der Zwölftonmusik macht die Musik von Paul Dessau schwer zugänglich. Seine eher durch ein perkussionistisches als ein anheimelndes Hörbild geprägten Kompositionen haben ihm den Spitznamen Pauken-Paule eingetragen. Dass sein Lebenslauf, geprägt durch die politischen Umstände des letzten Jahrhunderts und das damit verbundene Exil zunächst in Frankreich und später den USA sowie die spätere Rückkehr in die DDR auch Niederschlag in seinen Kompositionen gefunden haben, kann kaum verwundern. Und das gilt nicht nur für die in Deutschland und später in Hollywood geschriebene Filmmusik. Read More →

Helge Burggrabe: Stella Maris - Blaues Oratorium; Julia Jentsch, Alexandra Busch, Olivia Jeremias, Markus Eichenlaub, Dommusik Speyer, Markus Melchiori; 2 CDs Hänssler Classic HC 19021, Aufnahme 09/2018, Veröffentlichung 01/2020 (96'). Rezension von Guy Engels

2006 erhält Helge Burggrabe den Auftrag, ein Werk für die 1000-Jahr-Feier der Kathedrale von Chartres zu schreiben. Den imposanten spätgotischen Bau prägt u.a. eine wunderbare blaue Rosette aus dem 13. Jahrhundert. Ein anderes Fenster, ebenfalls in Blau, zeigt die Muttergottes als strahlende Himmelskönigin. Dieses Fenster war der Ausgangspunkt des Oratoriums Stella Maris, in dem Licht, Wasser und der Raum eine wesentliche Rolle spielen. Read More →

Antonin Dvorak: Symphonie Nr. 9; Aaron Copland: Billy the Kid; National Symphony Orchestra, Gianandrea Noseda; 1 SACD National Symphony Orchestra NSO0001; Liveaufnahme 06/2019, Veröffentlichung 21/02/2020 (62'30) - Rezension von Remy Franck

Fast zehn Jahre lang war das National Symphony Orchestra aus Washington ohne kommerzielle Schallplattenaufnahme ausgekommen. Jetzt hat es sein eigenes Label geschaffen und plant wieder neue CDs auf den Markt zu bringen. Hier ist die erste davon. Read More →

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