Pietro Mascagni: Cavalleria Rusticana; Melody Moore (Santuzza), Brian Jagde (Turiddu), Elisabetta Fiorillo (Lucia), Lester Lynch (Alfio), Roxana Constantinescu (Lola), MDR Radio Chor Leipzig, Dresdner Philharmonie, Marek Janowski; 1 SACD Pentatone Classics PTC5186772; Aufnahme 03/2019, Veröffentlichung 10/04/2020 (66'06) - Rezension von Remy Franck

Wer heute eine Aufnahme von Mascagnis Cavalleria Rusticana auf den Markt bringt, stellt seine Einspielung in eine Reihe mit Mascagni selber (Gigli, Simionato), Serafin (Simionato, del Monaco), Erede (Tebaldi, Björling, Bastianini) und Karajan (Cossotto, Bergonzi, Guelfi). Wenn mich nicht einmal Sinopoli (Baltsa, Domingo, Pons), Muti (Caballé, Carreras, Manuguerra) und Levine (Scotto, Domingo) glücklich machten, was soll ich denn von dieser Einspielung sagen, außer, dass das Spiel der Dresdner Philharmonie an sich eigentlich ganz gut klingt, farbig und geschmeidig, aber das ist auch alles. In den schnellen 66 Minuten gelingt es Janowski nicht, das Orchester adäquat dramatisch werden zu lassen. Read More →

Johann Sebastian Bach: Johannes-Passion BWV 245 (2. Fassung von 1725 in solistischer Besetzung); Benedikt Kristjansson (Evangelist), Felix Schwandtke (Jesus), Ælbgut, Ensemble Wunderkammer; 2 CDs Coviello COV92007; Aufnahme 11/2018, Veröffentlichung 03/2020 (107'13) - Rezension von Remy Franck

Die zweite Fassung der Johannespassion von 1725 ist sozusagen die kammermusikalische Ausgabe dieser Komposition, von der es mehrere, aber keine endgültige Version gibt. Gegenüber der ersten Fassung gibt es erhebliche Änderungen: Zu hören ist hier am Anfang nicht der Choral ‘Herr, unser Herrscher’, sondern der Choral  ‘O Mensch, bewein’ dein Sünde groß’, den Bach später in der Matthäus-Passion benutzte. Am Schluss steht eine Bearbeitung von ‘Christe, du Lamm Gottes’ aus der Kantate ‘Du wahrer Gott und Davids Sohn’ BWV 23. Auch im Inneren der Passion hat Bach einiges gestrichen, ausgetauscht oder hinzukomponiert. Read More →

Cristobal Morales: Super Lamentaciones; Capella de Ministrers (Èlia Casanova, Superius, Hugo Bolívar, Altus, Fran Braojos, Albert Riera und Víctor Sordo, Tenöre, Pablo Acosta, Bass, Carles Magraner, Jordi Comellas, Lixsania Fernández, Pablo Romero und Leonardo Luckert, Violonen, Robert Cases, Laute; 1 CD Capella de Ministrers CDM2048; Aufnahme 05/2019, Veröffentlichung 10/04/2020 (59'34) - Rezension von Norbert Tischer

Die Capella de Ministrers widmet mit Super Lamentationes eine ganze CD dem andalusischen Komponisten Cristobal de Morales (1500-1553). Die Lamentationen gehören neben seinen Messen und Magnificat-Kompositionen zu den bekanntesten Werken von Morales. Die vorliegende Aufnahme der Capella de Ministrers stellt den Interpretationskontext dieses Repertoires in Übereinstimmung mit der musikalischen Praxis des königlichen Chores von Kaiser Karl V. wieder her, wo die Klagelieder polyphon mit einer instrumentalen Begleitung von Violonen gesungen wurden. Read More →

Rudolf Buchbinder - The Diabelli Project; Ludwig van Beethoven: Diabelli-Variationen op. 120; Diabelli-Variationen von Hummel, Kalkbrenner, Kreutzer, Liszt, Moscheles, F.X. Mozart, Schubert, Czerny; Auerbach: Diabellical Waltz; Dean: Variation for Rudi; Hosokawa: Verlust; Jost: Rock it Rudi; Lubman: Variation for R. B.; Manoury: Zwei Jahrhunderte später; Max Richter: Diabelli; Shchedrin: Variation on a Theme of Diabelli; Staud: A propos de Diabelli; Tan Dun: Blue Orchid; Jörg Widmann: Diabelli-Variation; Rudolf Buchbinder, Klavier; 2 CDs Deutsche Grammophon 4837707; Aufnahme 2019, Veröffentlichung 03/2020 (94') - Rezension von Remy Franck

Rudolf Buchbinder hat nach seiner Einspielung für Teldec Beethovens Diabelli-Variationen erneut aufgenommen. Sie sind charaktervoller geworden, differenzierender, technisch brillant und sehr wach und feinfühlig. Read More →

Antonio Vivaldi: I colori dell’ombra: Konzerte für Cello a-Moll, d-Moll, g-Moll, B-Dur (für Teresa) + Konzert für Cello und Fagott e-Moll + Konzerte für Cello picccolo g-Moll und h-Moll + Konzert für 2 Cellos g-Moll + Konzert für 2 Violinen und 2 Celli D-Dur + Sinfonia für Streicher und Bc C-Dur + Sovente il sole, Di verde ulivo; Lucile Richardot, Mezzosopran, Delphine Galou, Alt, Ophélie Gaillard, Atsushi Sakai, Cello, Pablo Valetti, Mauro Lopes Ferreira, Violine, Pulcinella Orchestra; 2 CDs Aparté AP226; Aufnahme 08-09/2019, Veröffentlichung 27/03/2020 (89'44) – Rezension von Uwe Krusch

Unter dem Titel I Colori dell’Ombra (Die Farben der Schatten) veröffentlichen Ophélie Gaillard, das Pulcinella Orchestra und Freunde dieses Doppelpack mit acht Cellokonzerten und anderen Werken von Antonio Vivaldi. Überfallartig robust, gar nicht schattenhaft, eröffnet die erste Scheibe. Gaillard spielt auf ihrem aus Venedig stammenden Cello diese Werke des Komponisten der Stadt. Read More →

Gabriel Fauré: Complete Piano Works Vol. 1 – Complete Nocturnes; François Dumont, Klavier; 1 CD Piano Classics PCL10186; Aufnahme  05/2019, Veröffentlichung 02/2020 (74’36) - Rezension von Alain Steffen

Nachdem uns der französische Pianist François Dumont schon mit etlichen Aufnahmen, wie der Gesamteinspielung der Ravel-Klavierwerke oder der Wagner-Transkriptionen von Liszt  begeistert hat, erscheint nun bei Piano Classics diese wunderschöne CD mit den Nocturnes von Gabriel Fauré, die zugleich die erste Produktion einer Gesamteinspielung des Klavierwerks von Fauré sein soll. Read More →

Nikolai Myaskovsky: Klaviersonaten Nr. 1, 5 & 9; Lydia Jardon, Klavier; 1 CD Arrese  AR20197; Aufnahme 07/2019, Veröffentlichung 27/03/2020 (70'53) - Rezension von Remy Franck

Nikolai Myaskovsky (1881-1950) ist wohl am bekanntesten geworden wegen seiner Symphonien (und das durch die Aufnahmen von Yevgeny Svetlanov). Seine neun Klaviersonaten haben keine Künstler vom Bekanntheitsgrad eines Svetlanov als Fürsprecher gehabt. Aber in Lydia Jardon hat Myaskovsky eine künstlerisch eminente Interpretin. Read More →

Frédéric Chopin: 24 Préludes op. 28; Johannes Brahms: Intermezzo op. 117; Robert Schumann: Geistervariationen; Eric Lu, Klavier; 1 CD Warner 0190295292348; Aufnahme 08/2019, Veröffentlichung 28/02/2020 (63’28) - Rezension von Alain Steffen

Der Gewinner der Leeds International Piano Competition präsentiert sich mit einem Chopin-Brahms-Schumann-Programm. Der Hörer erlebt einen spieltechnisch äußerst begabten Pianisten, der zwar den Willen zum Gestalten besitzt, aber in dieser Hinsicht noch wachsen muss. Denn jetzt besteht die Gefahr, und davon zeugt diese CD, dass die Interpretationen zwar korrekt sind, wenn auch wenig Neues, Interessantes oder gar Gewagtes bringen. Read More →

Pieter Hellendaal: Sonaten Nr. 1-6 (Cambridge Sonatas); Johannes Pramsohler, Violine, Gulrim Choï, Cello, Philippe Grisvard, Cembalo; 1 CD Audax ADX13720; Aufnahmen 2018/2019, Veröffentlichung 02/2020 (68'40) - Rezension von Remy Franck

Vom englisch-niederländischen Komponisten und Geiger Pieter Hellendaal (1721-1799) sagt Johannes Pramsohler, er erinnere, was die melodische Einfallskraft angeht, an Tartini und wegen seiner erstaunlich virtuosen Kadenzen an Locatelli. Den Bekanntheitsgrad beider hat er nicht. Die sechs Sonaten dieser CD sind Weltersteinspielungen und sie bestätigen, was Pramsohler von diesem Komponisten sagt. Read More →

Henryk Gorecki: Sonate für 2 Violinen op. 10; Sergej Prokofiev: Sonate für 2 Violinen op. 56; Eugene Ysaÿe: Sonate für 2 Violinen; Maria Milstein, Mathieu van Bellen; 1 CD Divine Art dda 25197; Aufnahme 07/2018, Veröffentlichung 02/2020 (82'15) – Rezension von Uwe Krusch

Dass ein Duo für zwei gleiche Instrumente, hier die zweifache Violine, eine positiv lösbare Herausforderung an den Komponisten stellt, kann hier gleich an drei Beispielen aus dem zwanzigsten Jahrhundert festgestellt werden. Und dass die drei Tonsetzer Gorecki, Prokofiev und Ysaÿe ganz unterschiedliche Wege gefunden haben, die jeder auf seine Art reizvoll ist, ist kaum verwunderlich. Read More →

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