Antoine Dauvergne: Les Troqueurs, La Double Coquette (Arr. Gérard Pesson); Jaël Azzaretti, Isabelle Poulenard, Alain Buet, Benoît Arnould, Mailys de Villoutreys, Robert Gretchell, Ensemble Amarillis, Héloïse Gaillard & Violaine Cochard; 2 CDs NoMadMusic NMM017; 2011/14 (11'34) – Rezension von Remy Franck

Die Erzählungen von Jean de la Fontaine sind weitaus weniger populär als seine Fabeln. Eine dieser Erzählungen diente aber Antoine Dauvergne (1713-1797) als Vorlage für seine komische Oper ‘Les Troqueurs’, für die Jean Joseph Vade (1719-1759) das Libretto schrieb. Die 1751 uraufgeführte Oper hat nur vier Figuren: Lubin der mit Margot verlobt ist, diese aber letztlich für ein bisschen zu flatterhaft hält. Sein Freund Lucas ist mit Fanchon verlobt, die jedoch für sein Empfinden zu zurückhaltend ist. Die beiden Männer entscheiden, die Partnerinnen auszutauschen und informieren ihre Verlobten.

Lucas sagt Margot, dass er sie glücklich machen will, aber als sie ihm erklärt, wie sehr sie es liebt, Geld auszugeben, beginnt er seine neue Wahl zu bereuen. Lubin seinerseits hat festgestellt, dass er Fanchons Ruhe nicht verträgt. Die Männer wollen den Austausch rückgängig machen, aber die Frauen nutzen die Gunst der Stunde und verweigern sich, bis die Männer auf den Knien um Vergebung bitten und den Frauen die uneingeschränkte Oberhoheit in der Ehe zugestehen.

‘La Double Coquette’ entstand ein paar Monate nach ‘Les Troqueurs’ auf ein Libretto von Charles Simon Favart und wurde 2014 vom Komponisten Gérard Pesson revidiert und mit modernen Elementen vervollständigt. Auch in diesem Werk zeigt sich Dauvergne als versierter Komödienkomponist. Ich komme aber nicht umhin festzustellen, dass seine Musik den Weg zur französischen Komischen Oper geebnet haben mag, besonders charakteristisch und nachhaltig ist sie jedoch nicht, wenngleich angenehm zu hören und handwerklich solide gemacht. Besondres gelungen ist die Gegenüberstellung von alt und neu. Das alles wird in dieser Darbietung deutlich, die sowohl instrumental wie auch vokal auf einen kontinuierlichen Musikfluss baut. Dennoch: Musikfluss allein genügt nicht, und wenn mich die Musik nur moderat anspricht, mag das zum Teil auch an den Interpreten liegen, an den Sängern, die das Theatralische nicht wirklich maximal umsetzen, und am Ensemble Amarillis, das bei allem Musikfluss doch zu routiniert spielt und mit mehr Akzenten und Agogik prägnanter hätte klingen können.

Two early French Opéras Comiqes, in fluid yet not continuously inspired performances.

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