G. Bacewicz: Ouvertüre, Cellokonzerte Nr. 1 & 2; Adam Krzeszowiec, Bartosz Koziak, Cello, Polish Sinfonia Iuventus Orchestra, George Tchitchinadze, Monika Wolinska; 1 CD Dux 0591; 3/12 (46'51) – Rezension von Remy Franck

Die Wiederentdeckung der Werke der polnischen Komponistin Grazyna Bacewicz (1909–1969) ist immer lohnenswert, ob es sich nun um Kammermusik oder, wie in vorliegendem Fall, um Orchestermusik handelt. Die Schülerin von Nadia Boulanger situiert sich mit ihrer Musik zwischen Neo-Romantik und Modernismus. Obwohl die drei Werke dieser CD aus verschiedenen Epochen stammen, zeichnen sie sich generell durch eine temperamentvolle und farbige Sprache aus. Das Programm beginnt mit der fulminanten Ouvertüre aus dem Jahre 1945, mit viel Begeisterung gespielt vom polnischen Iuventus Orchester.

Das Erste Cellokonzert entstand 1951. Hier sind deutlich noch Anklänge der polnischen Volksmusik zu hören. Reich an eingängigen Melodien und wundervollen Harmonien zeichnet sich das Konzert auch durch eine abwechslungsreiche Thematik aus, die in den Ecksätzen dynamisch zwischen pulsierenden Passagen und verinnerlicht meditativen Teilen hin und her wechselt. Besonders schön und von beglückender Serenität ist der Mittelsatz, den Adam Krzeszowiec hingebungsvoll ‘singt’.

Mit dem 2. Cellokonzert von 1963 nimmt uns die Komponistin in eine ganz andere, modernere und extrem kontrastreiche Klangwelt mit. Dennoch, auch mit diesen Mitteln bleibt die Botschaft der Komponistin ihrer eigenen persönlichen Ausdruckskraft verbunden. Die weitgehend motorische Musik ist hoch virtuos und stellt an den Solisten ganz andere Anforderungen als an jenen des ersten Konzerts. Dem jungen polnischen Cellisten Bartoz Koziak bereitet die Partitur jedoch keinerlei Schwierigkeiten, genau so wenig wie sie für das Iuventus Orchester eine besondere Herausforderung ist. Dieses Jugendorchester mit den besten Studenten der polnischen Musikhochschulen überzeugt technisch wie farblich durch ein engagiertes und messerscharf präzises Spiel.

The Cello Concertos by Grazyna Bacewicz are gorgeous discoveries, stunningly played by two young Polish soloists and the terrific Iuventus Orchestra.

Les deux concertos pour violoncelle et orchestre de Grazyna Bacewicz sont des découvertes passionnantes, interprétées par deux jeunes solistes polonais qui font preuve d’un niveau technique très élevé ainsi que d’une profonde musicalité. L’Orchestre Iuventus est superbe à tout point de vue.

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