Carlo Francesco Cesarini: Kantaten; Stéphanie Varnerin, L’Astrèe, Giorgio Tabacco; 1 CD Aparté AP136; Aufnahmen 05/2016, Veröffentlichung 10/2016 (70’44) – Rezension von Uwe Krusch

Carlo Francesco Cesarini, der 1665 – 1741 lebte, verbrachte abgesehen von Studienjahren in Bologna den Großteil seines Lebens in Rom, im Gefolge des kunstsinnigen Kardinals Benedetto Pamphili. Aus seinem umfangreichen Schaffen in allen Gattungen sind besonders die Kantaten zu nennen, von denen 70 überliefert sind.

Aus diesem Katalog werden hier sechs Werke in Ersteinspielungen präsentiert. Sie behandeln die Themen der Zeit, die entfernte und die unerwiderte Liebe ebenso wie Mythisches. Sie zeigen einen Komponisten des Spätbarocks auf dem Höhepunkt seines Schaffens.

Das Ensemble ‘L’Astrèe’ unter der Leitung seines Cembalisten Giorgio Tabacco haucht diesen Kammerkantaten mit solistischer Besetzung intensives Leben ein. Sie musizieren mit Elan und Delikatesse.

Die Sopranistin Stéphanie Varnerin, die bereits diverse Preise erworben hat und sich ganz auf die historische Aufführungspraxis spezialisiert, ist die Solistin dieser Aufnahme. Diese Fokussierung bietet ihr die Möglichkeit, diese Musik adäquat darzustellen. Mitunter würde man sich etwas mehr Charme in der Stimme wünschen, da manche Stellen doch recht kantig klingen.

Premiere recordings of six cantatas by the Italian late baroque composer Carlo Francesco Cesarini. Soprano Stéphanie Varnerin, with a rather angular voice, and Ensemble L’Astrée develop natural sympathies for the music’s idiom.

 

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