Wer erhält in diesem Jahr in Deutschland den ‘Musik-Gordi – den gordischen Knoten des Musiklebens’? Mit dem Preis des Musikforums und der neuen musikzeitung werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die aktuelle oder drohende Missstände im Kultur- und Bildungsbereich zu verantworten haben. Alle Bürgerinnen und Bürger können ab sofort wieder online abstimmen.

Nominiert sind für den Musik-Gordi 2016:

• Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft in Berlin
• Erik O. Schulz, Oberbürgermeister von Hagen
• Benjamin-Immanuel Hoff, Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei des Freistaates Thüringen

Begründung im Fall Scheeres: « Die Situation der kulturellen und insbesondere der musikalischen Bildung ist nach wie vor desaströs. Mit über 10.000 Schülerinnen und Schüler auf den Wartelisten der öffentlichen Musikschulen, die teilweise jahrelang warten müssen, sowie überproportional hoher Ausfall des Musikunterrichts insbesondere in der Grundschule ist sie eine „würdige“ Kandidatin für den Gordi. »

Begründung Im Fall Schulz: « Der OB von Hagen plant ab 2018 weitere 1,5 Millionen im Kulturetat einzusparen und dies mit einer neuen (ihm genehmen) Führungsmannschaft (Neuberufung von GMD und Intendant am Theater Hagen) durchzuziehen, was angesichts der Aufgabenfülle und der Verantwortung in der regionalen Kulturversorgung zu einer erheblichen Einschränkung führen würde. »

Begründung im Fall Benjamin-Immanuel Hoff: « Die Orchesterlandschaft in Thüringen steht für eine beispiellose Kulturelle Vielfalt und für die Bedeutung regionaler Kulturinfrastruktur. Nicht zuletzt Thüringen war das ausschlaggebende Argument, die Deutsche Orchester- und Theaterlandschaft das Gütesigel Immaterielles Kulturerbe der Deutschen UNESCO-Kommission zu verleihen. Mit der Nominierung von Hoff für den Gordi würde sich vor allem der zweite Teil des Gordi-Preises, nämlich die Aufforderung zum Handeln, den gordischen Knoten zu durchschlagen, verbinden. Bei aller Anerkennung von Hoffs Kommunikationsfähigkeiten zu der geplanten Reform zeichnen sich nach bereits gravierenden finanziellen und strukturellen Einschnitten weitere Abbaupläne ab, die die Spielfähigkeit wie zum Beispiel bei der geplanten Fusion von Eisenach und Gotha auf 56 Stellen (66 wäre das Minimum) in Frage stellen. »

Das Online-Formular zur Abstimmung finden Sie unter www.musik-gordi.de. Bis Freitag, 08. April 2016, 14:30 Uhr ist die Stimmabgabe freigeschaltet. Die Bekanntgabe des Preisträgers findet im Rahmen der Internationalen Musikmesse in Frankfurt am Main am 8. April 2016 statt.

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