Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert Nr. 23; Frédéric Chopin: Variationen 'La ci darem la mano' aus Mozarts 'Don Giovanni'; Robert Schumann: Klavierkonzert op. 54; Margarita Höhenrieder, Wiener Symphoniker, Fabio Luisi; 1 CD Solo Musica SM189; 10/10 (75'06) – Rezension von Remy Franck

So wie es Pianisten gibt, die mit dem Schleudersitz von ihren Plattenfirmen oder Agenturen in die Musikwelt katapultiert werden, so gibt es auch andere, manchmal viel bessere, von denen man nur selten etwas hört. Zu ihnen zählt die Münchner Pianistin Margarita Höhenrieder, die zwar mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Chailly, James Levine, Fabio Luisi, Lorin Maazel und vielen namhaften Orchestern zusammen gearbeitet hat, in der Musikwelt aber nicht wirklich einen Namen hat.

Dabei hat sie mit 10 bereits den ersten Preis im Bundeswettbewerb ‘Jugend musiziert’ gewonnen und gab mit 11 Jahren ihren ersten Klavierabend. Als Busoni-Preisträgerin startete sie eine internationale Karriere, ohne, dass ihr Name Starcharakter erhielt. Umso überraschender ist ihre neueste CD mit Mozart, Chopin und Schumann.

Margarita Höhenrieder spielt sehr souverän, mit schönem, klaren Anschlag, ihre Interpretationen sind wohl durchdacht und im Ausdruck zeigen sie eine große Sensibilität. Sehr charakteristisch ist wohl, dass sich die Pianistin nie selber in den Vordergrund spielt, sondern immer eine aufrichtig dienende Musikerin bleibt, die ihr Klavier virtuos perlen und es genau so kantabel und warm klingen lassen kann. Das Adagio des Mozart-Konzerts ist sehr bewegend.

Nach den angeregt und voller Charme gespielten Chopin-Variationen über ‘La ci darem la mano’ folgt ein leicht und locker konzipiertes Schumann-Konzert, in dem die Pianistin Pathos und Bedeutungsschwere durch Eleganz, Raffinement und Licht ersetzt. Bemerkenswert sind die Ausgewogenheit der beiden Hände, gerade so wie der Dialog zwischen den beiden. Das ergibt am Ende ein ständig funkelndes Spiel dem der Hörer aufmerksam, anteilnehmend und froh folgt.

You don’t know Margarita Höhenrieder? Believe me, you should! Her naturally sovereign playing just makes the music wonderfully rhetorical. No extravagance, no special effects but a lot of elegance, refinement und warmness. Musically everything seems to be right in place, with the best possible adjustment in terms of colors and light, and a perfect interior balance.

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