Sabine Weyer
(c) Martin Teschler

Die junge Luxemburger Pianistin Sabine Weyer hat gestern (11.Oktober) mit ihrem ersten Klavierabend in der französischen Hauptstadt einen großen Erfolg erzielt. In der legendären, quasi ausverkauften ‘Salle Cortot’ spielte sie Brahms, Rameau und Debussy. Remy Franck war für Pizzicato dabei.

Sabine Weyer liebt das Reflektive in der Musik, sie liebt die zarten Farben. Das zeigen ihr Repertoire und, ganz beeindruckend, auch ihre erste CD .

Die Intermezzi op. 117, die Brahms im Sommer 1892 in Bad Ischl schrieb, nannte der Komponist “drei Wiegenlieder meiner Schmerzen.” Sabine Weyer hüllte sie in ein zartes, stimmungsvolles, fast impressionistisches Klanggewand, zwischen Idylle, Nostalgie und Melancholie.

In den beiden Büchern von Debussys ‘Images’ zeigte sich die Pianistin als feinfühlige Koloristin, und ihr geschmeidiges Klavierspiel war getränkt von evokativer Poesie. Rameaus Suite in a-Moll führte sie nahe an Debussy heran, fein abgetönt, lyrisch, ohne ins Barock-Dekorative abzuschweifen.

Das Publikum wurde von diesem feinen Interpretieren gefangen genommen und spendete am Schluss begeistert Beifall. Sabine Weyer hat ihr Pariser Debüt großartig bestanden und die Saisoneröffnung der 19. Ausgabe der Reihe ‘Autour du Piano’ brillant geprägt (www.autourdupiano.com).

 

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