Philippe Jaroussky - La Storia di Orfeo; Arien & Duette aus Opern Antonio Sartorio, Salomone Rossi, Claudio Monteverdi; Philippe Jaroussky, Emöke Barath, Coro della Radio Svizzera, I Barocchisti, Diego Fasolis; 1 CD Erato 0190295851903; Aufnahme 09/2016, Veröffentlichung 03/2017 (64'09) – Rezension von Norbert Tischer

In dem Album ‘La Storia di Orfeo’ stellt Philippe Jaroussky die Geschichte des antiken Sängers und Dichters Orpheus in den Mittelpunkt. Nicht nur Musik aus der Monteverdi-Oper ‘L’Orfeo’, sondern auch Stücke der italienischen Komponisten Luigi Rossi (1597–1653) und Antonio Sartorio (1630–1681) sind zu hören. Aber immerhin erscheint das Album zu Monteverdis 450. Geburtstag (am 15. Mai).

Gemeinsam mit der ungarischen Sopranistin Emőke Barath und dem Schweizer Kammerorchester ‘I Barocchisti’ unter der engagierten musikalischen Leitung von Diego Fasolis sind Philippe Jaroussky einige einzigartige Interpretationen gelungen. Zu den Highlights von ‘La Storia di Orfeo’ gehört unter anderem die Arie ‘Possente spirto’, die hierfür zum ersten Mal mit einem Countertenor aufgenommen wurde.

Die drei Opern, die patchworkartig zusammengebaut und ineinander verwoben werden, umfassen eine Zeitspanne von 66 Jahren. Monteverdis Oper ist die erste auf Orfeos ‘Route 66’: die Oper wurde 1607 uraufgeführt. Luigi Rossis ‘Orfeo’ folgte 1647, der von Sartorio 1673. Es ist erstaunlich, wie harmonisch sich die Arien und Szenen aus den drei Opern in einen kohärenten musikalischen Ablauf bringen lassen. Gleichzeitig birgt das die Gefahr, auf Dauer etwas einförmig zu wirken. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass die beiden Solostimmen von Philippe Jaroussky, Emöke Barath, die sich doch sehr ähneln, auch wenn Jaroussky betörender klingt als die dennoch sehr gut und mädchenhaft singende ungarische Eurydike.

Jarousskys flexible, geschmeidige, hell und immer schönklingende Stimme ist hier, anders als im deutschen Repertoire seiner vorigen CD, voll in ihrem Element und strahlt viel interpretatorische Souveränität aus.

Das Ensemble ‘I Barocchisti’ unter Diego Fasolis begleitet mit opulentem Klang.

Philippe Jaroussky and Emöke Barath sing arias and scenes from three different Orfeo operas, and astonishingly those excerpts are so intelligently put together that they form a whole. At the end, the music seems to be a bit to even, an impression reinforced by the two timbres which are quite close. But on the other hand, the performances are really beautiful.

 

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