'alla czeca': Erwin Schulhoff: 5 Stücke für Streichquartett; Joseph Suk: Meditation über den altböhmischen Choral Der heilige Wenzel; Antonin Dvorak: Streichquartett G-Dur op. 106; Signum Quartett; 1 CD Capriccio C5257; Aufnahme 04/14, Veröffentlichung 10/2015 (57') - Rezension von Alain Steffen

Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sich im doch sehr emsigen Musikbetrieb der Klassik einige junge Künstler oder Ensembles besonders hervorheben und ihren eigenen Weg finden. Das Signum Quartett gehört für mich schon seit einigen Jahren zu den besten Vertretern seiner Zunft. Ein tolles Programm, hervorragende Interpretationen und eine brillante Spieltechnik zeichnen auch das neue Album ‘alla czeca’ aus.

Die ‘Fünf Stücke’ von Schulhoff wurden von Tänzen inspiriert und werden vom Signum Quartett mit der nötigen Portion Schwung und Augenzwinkern interpretiert. Klanglich beeindruckt ihr Spiel vor allem durch Resonanzstärke und eine sehr räumliche Dynamik, die die Instrumente quasi in einem 3D-Klang erscheinen lässt.

Von dieser Dynamik und diesem sehr räumlichen Klang profitiert auch die Wenzel-Meditation von Suk, dessen Choralcharakter eine fantastische Tiefe besitzt.

Dialogfreudig und differenziert kommt anschließend das G-Dur Quartett von Dvorak daher, das in Sachen Kommunikationsfreudigkeit und Innenspannung einen wahren Glücksfall darstellt.

‘alla czeca’ ist eine aufregende CD mit drei sehr engagierten und ernsthaft ausgearbeiteten Interpretationen und einem ebenso spritzig wie nuanciert aufspielenden Signum Quartett.
Für eine physische CD ist das Programm vielleicht etwas kurz, aber im Zeitalter des Download ist die Programmlänge eigentlich kein Kriterium mehr. Also: zulangen, wie auch immer.

Thrilling performances of a coherent and exciting program.

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