13 Strings (Vol. 1); Sergey Malov spielt Bach & Bartok; Sergey Malov, Violoncello da spalla & Violine; 1 CD eaSonus 29220; 4/13 (66’27) – Rezension von Alain Steffen

Neue Wege muss man gehen. Das haben sich wohl die neue Firma ‘eaSonus’ und der Solist Sergey Malov gedacht, als sie sich für ein auf mehrere CDs verteiltes Mischprogramm mit verschiedenen Komponisten und Instrumenten entschlossen, ein Programm, bei dem allerdings die sechs Cellosuiten von Bach im Mittelpunkt stehen sollen.

Das ‘Violoncello da spalla’ (für die Schulter) ist eine Art Viola und entstammt der Mitte des 18. Jahrhunderts. So liegt es nahe, dass Bach seine Suiten für ein Instrument dieser Art komponiert hat. Alle historischen Fakten und Argumente findet man in einem expliziten Booklet, und der Käufer kann sie dort nachlesen. Was uns mehr interessiert, ist natürlich Malovs Interpretation  der Suiten 1 & 6 von Johann Sebastian Bach. Und die ist in der Tat erstaunlich!

Zuerst ist da einmal das absolute Beherrschen beider Instrumente. Sowohl am ‘Violoncello da spalla’ wie auch auf der Violine erweist sich Malov als ein exzellenter Virtuose und Gestalter.

Und dann ist da noch die Kühnheit, Bachs heilige Werke eben ganz anders zu spielen. Ungewohnte Tempi, neue Akzente und ein anderer, teils frecher Umgang mit den Melodielinien erschrecken zuerst einmal. So keck hat man Bach noch nicht gehört. Doch Malevs Konzept geht auf. Hier wird nicht Loses möglichst spektakulär aneinandergereiht, hier werden neue Ideen geboren und auf eine höchst musikalische Art und Weise zusammengefügt, so dass trotz aller Ecken und Kanten schließlich ein sehr homogenes Bach-Bild entsteht.

Auch die Sonate für Violine Sz 117 von Bela Bartok wird von Sergey Malov auf atemberaubende Weise interpretiert, so dass man diese CD als ein kleines Wunder ansehen kann. Man darf also gespannt sein, wie es nun weiter geht mit diesem Projekt. Die Messlatte ist hoch, sehr hoch angelegt.

Sergey Malov is both a virtuoso and an inspired performer with a lot of new ideas. And above all he is able to blend his very personal thoughts on Bach in a homogeneous and perfectly shaped sound.

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